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Nachhaltiges Kunstmaterial

Ich möchte den Thread zu dieser Frage von @plants_tea eröffnen, denn ich finde sie ziemlich spannend und das geht nicht nur mir so.

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Die erste Frage, die sich mir da stellt, ist: Was heißt „nachhaltig“? (Also nicht, weil ich hier trollen will sondern so als Grundlage für die Diskussion.) Weil darunter kann ja viel fallen und für jeden bedeutet es etwas anderes. Was mir spontan einfällt: Wie sehr belastet die Herstellung die Umwelt (wo kommen die Rohstoffe her, wie werden sie gemacht, Arbeitsbedingungen, Abfallwirtschaft), dann dieselben Fragen beim eigentlichen Zusammenbau, wo sitzt der Hersteller, der Verkäufer (wie sind da die Arbeitsbedingungen), wie kaufe ich das Produkt, wie gut kann es nach seiner Lebensdauer recycelt werden, etc.?

Ich gebe zu, ich habe da nicht viel Recherche bisher betrieben und manches mal ist es auch eine Entscheidung zwischen Pest und Cholera = Echthaar mit besseren Eigenschaften aber halt von Nutztieren (extra gezüchtet ist meh, Pinselhaare als Nebenprodukt geht so) oder Synthetik, das Abstriche hat und irgendwann zu Mikroplastik zerfällt auf der Müllkippe? :woman_shrugging:

Weiß jemand, ob es Hersteller gibt, die da in allen Punkten darauf achten (gerade was passiert mit dem Produkt nach seiner Lebenszeit)? Bei Pinsel ist es mir nicht bewusst untergekommen. Bei Pigmenten scheint es schon eher so zu sein, dass es bewusst nicht-tierische Alternativen gibt/ synthetische Kopien. (Was, denke ich, bei großen Firmen hauptsächlich aus der Not geboren ist, weil das Originalpigment/ -Rohstoff nicht mehr lieferbar oder zu gesundheitsschädlich ist, siehe Kadmiumpigmente.)

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Unter Nachhaltigkeit verstehe ich :

  • es ist fair ohne kinderarbeit und mit gerechten Arbeitsbedingungen produziert worden
  • es ist ohne viel Chemie also hauptsächlich Nartürlich
  • Ressourcen sparend und für ein langes Leben gemacht
  • ohne Tierquälerei
  • und ist am besten Falls gut nachbauen bar gut "verrottbar "
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Ich denke viele sind neu in den Thema ;)
Vieleicht ist hier erstmal eine " kleine Zusammenfassung "

  1. Was ist Nachhaltig ?

  2. Warum ist es wichtig ?

  3. Warum gibt es den Thread ?

  4. Was ist Nachhaltig ?

Ich hab eschon davor was geschrieben , das ist grob zusammengefasst wie ich es definiere.

Wer sich ganz genau rein lesen will , das hat mir am Anfang sehr geholfen:

  1. Warum ist es wichtig ?

Ich denke jeder hat schon mitbekommen das die Erde langsam verfällt wegen die Menschheit ( JA WEGEN UNS ! ) . Wir als Menschen sind unfassbar schlaue Wesen , täglich entwickeln wir uns weiter wollen größer und mächtiger werden und an sich ist es ok jedoch bedenken wir viel zu oft die Umwelt nicht .
Die Welt auf der WIR LEBEN und eine unfassbar große Vielfalt von anderen Lebewesen . Um die Erde zu schützen reichen meist kleine Dinge , mann muss nicht viel machen um die Erde zu schützen , es müssen nur Massen machen !

Zum mehr reinlesen :
https://nachhaltig-sein.info/natur/warum-umweltschutz-naturschutz-nachhaltigkeit-klima-wichtig-gruende#:~:text=Umweltschutz%20beugt%20Naturkatastrophen%20vor&text=Das%20sorgt%20für%20Luft%20zum,und%20verhindern%20Erdrutsche%20und%20Lawinen.

  1. . Warum gibt es den Thread ?
    Den Thread ( erstellt von Major ) soll für den Austausch von Nachhaltigen Kunstmatrialien und Nachhaltiges Leben gehen . Je nachdem ob bedarf da ist werde ich auch Fragen und auf genauere Themen eingehen .
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Ist es nachhaltig wenn man Geschenkpapierreste bzw alte Werbezeitschriften sammelt um die Rückseiten von Kakaokarten zu gestalten ?
Generell verstehe ich unter Nachhaltigkeit wenn man Material für mehere Zwecke nutzt und teilt?

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Ich glaube nicht, dass das Thema Nachhaltigkeit für viele neu ist :wink: Ich kenne tatsächlich nahezu niemanden, dem das Thema egal ist. Nur wie sehr darauf geachtet wird unterscheidet sich natürlich.

Leider ist es auch ein extrem komplexes Thema. Ich bezweifle, dass wirklich umweldfreundlich in der Kunst kaum funktioniert (wobei das wohl bei fast keinem Themengebiet geht, da so ziemlich jede auch noch so gut gemeinte Handlung meist ja doch auch irgendwo negative Effekte hat). Allein schon weil Pigmente nunmal gerne giftig sind. Ich bezweifle auch, dass “natürliche” Pigmente hier generell besser als “chemisch hergestellte” sind. Ich bin kein Chemiker und kenne mich damit wenig aus, aber am Ende ist die Natur ziemlich gut darin, giftige Stoffe hervorzubringen. Mal ganz davon abgesehen, dass sehr fraglich ist, wo da die Grenze zwischen diesen Kategorien zu ziehen ist. Anderes Beispiel für “alles kompliziert”: Du schreibst auch lange Haltbarkeit ist wichtig und da gehe ich absolut mit. Aber wie gewichtest du dann eine völlig unschädliche Farbe, die aber wenig lichtechtheit hat (sprich: damit erstellte Bilder laufen Gefahr auf dem Müll zu landen) gegen eine umweltschädliche Farbe, die dafür auch in 50 Jahren noch auf dem Bild leuchten kann? Meine Meinung dazu: Glücklicherweise landen unsere Kakao-Karten in der Regel in Sammelordnern, da ist die Lichtechtheit nicht ganz so wichtig. Aber ganz außer Acht gelassen werden darf sie nicht.

Ich persönlich versuche beim Kaufen von Farben darauf zu achten, dass da möglichst wenig Warnzeichen drauf stehen, da allein der Wasserbecherinhalt am Ende ja mit Farbresten im Abluss landen wird. Aber es ist jetzt nicht so, dass ich ausschließlich Farben kaufen würde, die komplett unbedenklich sind. Dafür kenne ich mich auch zu wenig aus, um die tatsächlichen Umweltfolgen einer Farbe beurteilen zu können. Daher muss der Blick auf diese Warnungen für mich ausreichen. Tatsächlich habe ich aktuell das Problem, dass ich noch Farbtuben habe, die ich gekauft hatte, bevor ich angefangen habe, darauf zu achten. Und jetzt habe ich das Problem, dass ich die einerseits nicht verwenden will, damit nichts davon im Abwasser landet, sie aber andererseits auch nicht einfach entsorgen will, weil Müllkippe es auch nicht besser macht. Mein Eindruck ist, das beste wäre, sie mit möglichst wenig Wasserverbrauch auf ein Bild zu bringen, das dann möglichst lange Zeit irgendwo hängt.

Ich finde das Beispiel von @Splitterwerk auch echt gut für meinen “man macht immer etwas falsch”-Gedanken. Bisher habe ich Tierhaarpinsel zwar gekauft, hatte aber schon ein etwas schlechtes Gewissen dabei. An die Mikroplastik bei Synthetik habe ich aber bisher gar nicht gedacht und nach meinem Empfinden ist langfristiger Umweltschaden schlimmer als einzelnes Tierleid, da es potenziell noch viel mehr Leben beeinträchtigen kann. Will man halt eigentlich beides nicht haben…

@Dreamcreast Der Gedanke mit der Wiederverwendung alter Papiere für Rückseiten ist super. Ich finde auch, Vermeidung von Müll durch Wiederverwendung ist ganz klar etwas, was aus Nachhaltigkeisperspektive besser ist als die Verwendung von neuem. Natürlich nur, wenn dadurch nicht die Haltbarkeit beeinträchtigt wird. So ein Papier ist ja vermutlich nicht säurefrei, oder? Das würde dann ja bestimmt schnell vergilben :frowning_face:

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Guter Punkt das meiste Geschenkpapier ist natürlich behandelt und nicht gerade umweltfreundlich
Genauso wie die meisten Farbpigmente synthetisiert werden um lichtecht etc zu sein. Das ist die Krux an der ganzen Sache unser Hobby ist nicht nachhaltig und wäre es nachhaltig dürften wir nicht die schönen Farben, Papiere etc nicht mehr benutzen. Doch wir können es nachhaltiger gestalten zb. die Postercoloraktion war eine gute Aktion hier wurde Farbe geteilt oder interner Materialtausch hilft auch schon weiter

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Ich muss sagen, ich achte da beim Kauf von Künstlermaterial nicht so sehr drauf (abgesehen davon, dass ich auf den Kauf der giftigsten Pigmente verzichte), aus mehreren Gründen:
a) Jegliche “Verschwendung” von Rohstoffen ist schon per definitionem nicht nachhaltig, und Kunst ist zwar schön, aber nicht lebensnotwendig.
b) Sehen wir den Tatsachen ins Auge: die meisten künstlertauglichen Pigmente sind giftig (oder anderweitig schädlich während der Herstellung). “Naturfarben” wie Pflanzenfarbstoffe sind üblicherweise nicht lichtecht, und ich weigere mich, meine Bilder für den Papierkorb zu produzieren. Dafür steckt zu viel Arbeit drin.
c) Zwar habe ich schon ein Interesse daran, z.B. möglichst wenig Plastik zu verwenden, und versuche, den Müll den ich produziere, zu minimieren - aber mir ist auch klar, dass Sachen wie z.B. “Synthetikpinsel” den Kohl nicht fett machen, da praktisch jede Lebensmittelpackung mehr Plastik enthält. Beim Umweltschutz ausgerechnet da anzusetzen, wo er einem das Leben echt schwer macht, ist ineffizient. (Ansonsten müsste ich das Malen aufgeben: Echthaarpinsel sind ein tierisches Produkt, Synthetikpinsel sind Plastik und bringen die Tiere halt indirekt um, vermutlich in noch größerem Maßstab.)

Das einzige, wo ich echt drauf achte, ist, dass Sachen (nicht nur Künstlerbedarf, sondern auch anderes Zeugs!) so lange wie möglich benutzt werden (ich gehöre zu den Leuten, die ihre Pullis so lange tragen bis sie auseinanderfallen) und - bei Fehlkäufen - nicht einfach weggeschmissen werden, wenn sie aus irgendeinem Grund für mich nicht tauglich sind. Dann gehen sie lieber an andere Leute und werden da (hoffentlich) zweckmäßig verwendet.

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Das Geschenkpapier wiederverwenden ist kein Problem zudem es ja nicht explizit dafür gekauft ist und es dafür ein längeres Leben hat . Nachaltigkeit fängst schon beim wiederverwerten an und ist sehr wertvoll ! Das , das Hobby nicht nachhaltig ist oder nocht nachhaltig sein kann ist allerdings nicht recht richtig ;) . Mann darf nicht vergessen das es die Masse macht , wenn du Beispiel neue Acrylfarben kaufst sind sie meist nicht ganz umweltfreundlich am besten kaufst du dann nur die Grundfarben das spart am Ende Geld und Plastik aufgrund du alle anderen Farben mischen kannst ( das geht auch bei ganz vielen Mediumen ) . Bei Papiere ist recycling sehr hilfreich, ich bin jedoch selbst noch beim austesten !
Die Aktion Postercoloraktoon ist auch sehr interessant.

Bei den Thema Farben finde ich immer die Arbeitsbedingungen sehr wichtig da sie ja oft chemisch viel beinhalten. Es gibt aber auch schon vegane Farben ( ja viele Farben sind nicht vegan ) die sind minimal von der konsistents ein bisschen anders aber mann gewöhnt sich schnell dran . Vorallem sind Vegane Farben auch lichtecht und wenn du noch Glück hast mit weniger Chemie!

Echthaar Pinsel oder Synthetik Pinsel darübe rläst sich streiten . Echthaar Pinsel sind aber meine Meinung vollkommen Ok solange die Tiere artgerecht gehalten werden und das Fell schmerzfrei entfernt wird . Bei Synthetischen Pinseln bin ich auf der Suche nach eine nachaltige Alternative!

Bezüglich nur Grundfarben: Ich habe tatsächlich ca. 10 Jahre lang nahezu alle meine Bilder mit genau einem Aquarellkasten gemalt, sprich die meisten Farben rangemischt. Irgendwann habe ich dann ein paar mehr Farben geschenkt bekommen und tatsächlich hatte das einen merklich positiven Effekt auf die Leuchtkraft meiner Bilder. Bei Acryl dagegen gehe ich mit, zumindest für meinen Stil können viele Farben da sogar eher kontraproduktiv sein. Aber bei Aquarell bin ich sehr froh, mittlerweile eine breitere Palette zu haben. Entsprechend ja, unnötige Farben kaufen ist auf jeden Fall zu vermeiden ist auf jeden Fall sinnvoll, aber nur die drei Grundfarben wäre mir aber zu wenig.

Übrigens kannst du, statt zwei separate Antworten zu schreiben die Leute mit @… ansprechen.

Bezüglich Echthaarpinsel: Hast du einen Weg, wie du rausfindest, woher die Haare deiner Pinsel kommen? Mein Eindruck war da bisher leider, dass das eine komplette Blackbox ist, weshalb ich erstmal davon ausgehen muss, dass alle meine Pinselhaare auf fragwürde Weise gewonnen wurden :frowning_face:

Das mit den Farben ist Geschmackssache :)
Und danke für den Tipp !
Da ich keine Echthaarpinsel besitze kann ich da nicht viel Sagen , auf Etsy gibt es aber viele nachaltige Kunstmatrialien!
Die Marke von Da Vinci ist aber auch recht nachhaltig, und wenn du ein Kunstladen um die Ecke hast und die eine eigene Marke für Pinsel haben die sie berreiben kannst du da nachfragen !
Meine Künstlerlädchen nimmt die Haare von Toten Tieren bei der Jagd Sasion ( die geschossen wurden wegen Krankheit oder Überwilderung ) .

@Eller

Jep sehe ich genauso , aber mir macht es oft ein schlechtes gewissen das ich mit mein Hobby Gewässer verschmutzte. Deswegen ist der Thrad dafür dar sich mit Nachhaltige Kunstprodukten auszutauschen!

Aber mann kann auch woanders sehr viel bewirken im Alltag für die Natur!

LG

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Ahja
Das ist mir grade eingefallen zum Thema Vegane / Nachhaltige Farben sind nicht Lichecht !

Es gibt extra Fixierungssprays die dafür sorgen das die Farben Lichecht sind / bleiben !

Ich glaube es ist wichtig die Größenverhältnisse im Blick zu behalten. Ich kann jetzt leider nicht die Quelle belegen, da müsste ich erst nochmals danach suchen, ich glaube es war Jane Blundell’s Blog da sie viel über Pigmente schreibt. Aber der Anteil an Pigmenten für Künstler am gesamten Markt (!) ist gerade einmal so 1-2% der Weltproduktion. Der Rest Pigmente wird rein für industrielle Zwecke hergestellt.

Man denkt als Konsument man hätte einen großen Einfluss auf die Welt und könnte sie verändern, aber das ist leider in den meisten Fällen nicht wahr.

Es ist schwer zu akzeptieren, aber den größten Dreck macht leider die Industrie und es müssen nachhaltige Lösungen für diese Prozesse her, die sich auch lohnen müssen da sie sonst keiner implementieren wird…

^Die Berechnungen hier finde ich interessant sich vor Augen zu führen. (Aus dem Kopf zitierend, Wortlaut kann also anders sein, ich kanns gerade nicht nochmal anschauen) Wenn man auf einen Schlag aufhören würde, in jeglicher Art und Weise weiteres CO2 zu produzieren für den Rest des Lebens würde man trotzdem nur 1 Sekunde des derzeitigen Weltverbrauchs damit reduzieren.

Bedeutet das aber jetzt das nichts wichtig ist und wir stumpf daher leben sollten?
Nein.
Wir können zwar nicht die Welt retten, aber ich denke jeder von uns kann die Welt ein Stückchen besser machen und sollte sich einfach darauf konzentrieren, positives in seinem Leben zu wirken.

Vor einer Weile habe ich gehört, das irgendein Mann in den USA in seiner Gegend eine Schmetterlingsart auf eigene Faust vor dem Aussterben gerettet hat durch Züchten in seinem Garten.

Meine Meinung ist dass viele Produkte auf unser schlechtes Gewissen abzielen und uns zwingen wollen, Dinge zu kaufen um es zu beschwichtigen.

Ich sehe es da wie Eller, das unser Hobby einfach von vornherein nicht nachhaltig sein kann, da es theoretisch unnötig ist und wir mit vielen toxischen Materialien arbeiten. Aber wie gesagt gibt es größere Fische im Teich…

Und ich glaube mit jeder Wäscheladung produzieren wir mehr umweltschädliches Zeug durch Waschmittel (und Überdosierung), was ins Abwasser gerät, als mit Aquarellmalerei.

Was ich persönlich wichtig finde ist der Umgang mit Verschwendung und zu bedenken, dass der große Teil der Welt weniger privilegiert ist. Und es auch in Deutschland viele Menschen gibt, die arm sind und kein Budget haben für ihre Hobbies oder kreative Kinder in diesen Haushalten - diese Realität wird gerne mal unter den Tisch gekehrt. Die meisten Menschen haben schlicht und ergreifend nicht den finanziellen Spielraum, um sich bessere Produkte zu leisten.

Ich erinnere mich noch heute an ein Weihnachten als Teenager wo mir meine damalige Freundin eine Box Zeichensachen geschenkt hatte und ich fast geweint habe, denn das war für mich damals einfach so unerreichbar. Ich hab jahrelang mit weiter gereichten Material gearbeitet und uraltem Papier. (Ehrlich gesagt habe ich noch jetzt Papier hier, das mindestens 15 Jahre alt ist und das ich immer noch plane auf zu brauchen :sweat_smile:)

Das ist auch noch ein guter Punkt - glücklicherweise kann z.B. ein guter Aquarellkasten eine verdammt lange Zeit nutzbar sein, und man kann ihn immer wieder mit Farbe nachfüllen. Viele verbrauchen auch ihre Farbe gar nicht so schnell!

Es ist toll, dass wir in unserer Community Material weiterreichen können und vieles aufgebraucht und nochmals benutzt wird.

Was mich jedoch ankotzt ist der Fakt dass immer noch von der Industrie Sachen produziert werden, die einfach von Anfang an für die Tonne sind und komplett unbenutzbar… ich bin mir sicher, einige von euch kennen so Kandidaten auch im Künstlerbedarf.:grimacing:

So, Rant over. Ich bin kein Fachmann und denke, ich habe nicht viel beizutragen zu dem Thema, da ich eben eine dieser Personen bin die sich vieles nicht leisten kann, was von kleinen Indie Produzenten handgemacht wird. Aber das sind so meine allgemeinen Gedanken, die spontan entstehen.

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Jeder hat auch ein anderen Blickwinkel drauf , aber zu dem Thema Industrie möchte ich was sagen
.
Industrien stellen meist Produkte für uns Menschen da , wir sind also die Verbraucher deren Sachen .
Wen wir unser Konsum Verhalten änderen indenen wir zum Beispiel mehr auf Bambus Produkte umsteigen ( in Massen ) dann ändert sich die Industrie und somit auch die Preise . Ich weiß selbst das Nachaltige Kunstmatrialien/ Produkte recht teuer sind , das liegt vorallem das noch nicht sehr viele Firmen nachhaltig produzieren und daher der Produkthersteller ( der das prodozieren will ) nur auf meist eine kleine Auswahl beträgt die meist schon von größeren Firmen vergeben sind .
Jedoch kann jede Kleinigkeit hilfreich sein für die Umwelt ! Egal in welchen Gebiet . Wenn du zumbeispiel eine Babus Zahnbürste kaufst und zur Kasse gehst dann denkt vieleicht die hintere Person “Hey sie kauft eine Babus Zahnbürste könnt ich ja auch mal ausprobieren” und kauft das nächstesmal auch eine Babus Zahnbürste. Wen ihr die Zanbürste gefällt empfehlt Sie es vieleicht weiter und immer mehr Menschen werden darauf aufmerksam! Das merkt auch die Industrie indem die Firma die Bambus Zahnbürsten produzieren und andere Hersteller auch auf Babus Zahnbürsten wecheln weil sie merken das die Besser bei den Verbrauchern ankommen ! Und das kann grundsätzlich bei fast jeden Gebiet funktionieren.

Wollte ich nur noch kurz angemerkt haben , da viele die Meinung sind das es in dem Gebiet nicht viel bewirkt . DOCH TUT ES ! Und vieleicht werden dadurch auch neue Produkte die besser für und ALLE sind erfunden .

Ich weiß. XD Aber erstens funktionieren die nicht hundertprozentig (sprich: eine flüchtige Farbe ist danach nur ein klitzekleines bisschen weniger flüchtig, aber keinesfalls wirklich lichtecht) und zweitens, äh, über die Umweltbilanz solcher Sprays brauchen wir nicht weiter zu reden, oder? XD Da kann man auch gleich vernünftige Farben kaufen.

Das kann man durchaus minimieren - zum Beispiel kann man sein Pinselwasser filtern und am Ende den Filter sachgerecht entsorgen. Macht bloß kaum jemand…

Oh ja! Ich bin einmal in so einen “Unverpackt-Laden” gegangen. Die Preise waren… Auf Großstadt-Hipster abgestimmt. Sprich: Leute, die es sich leisten können, 5€ für n Kilo Reis zu bezahlen, und sich dann aber ganz toll fühlen, weil da halt keine Plastiktüte drum war. (Man zahlt hier in der Tat für die Gewissensberuhigung, nicht fürs Produkt.) Für “Normalbürger” mit normalem Einkommen ist das aber definitiv keine Option - und ich halte nichts davon, armen Leuten noch zusätzlich ein schlechtes Gewissen einzureden, weil sie sich den ganzen Öko-Hipster-Kram nicht leisten können.

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Und drittens läuft man bei Sprays immer Gefahr, dass man, wenn’s dumm läuft am Ende Flecken auf dem Bild hat. @_@

Ich bin ja mittlerweile an dem Punkt wo ich sage, wenn ich irgendwie auf Sprays welcher Art auch immer, verzichten kann, tu ich es weil… naja schlechte Erfahrungen und so.

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Hm, nein. Also zu dem Fixierspray mit UV Stabilisator. Aus Chemikersicht.

Das Farbmolekül wird vom Licht angeregt und nimmt Energie auf, damit steigt es energetisch auf eine höhere Stufe. Und dann muss diese Energie wieder abgegeben werden, meistens in Schwingung, Wärme, Licht, aber bei nicht lichtechten Molekülen gerne auch durch Bindungsbruch. Und damit ist der Farbeindruck weg. Wir brauchen aber diese Lichtanregung, damit die Farbe aussieht, wie sie aussieht. Und deswegen kann das Fixierspray nicht funktionieren. Oder wie Eller sagt, verlängert die Lichtechtheit nur um einen unbedeutenden Zeitanteil.

Es gibt genug Farben, die vegan und lichtecht sind. Diverse Erdtöne auf Eisenoxidbasis, Ultramarinblau (chemisch mein Favorit), Schwarzpigmente auf Eisen- und Kohlenstoffbasis. Aber auch organische Pigmente wie die Phtalofarbtöne, Azofarbstoffe, Triphenylmethanfarbestoffe etc, die sind alle auf Basis Mineralöl und lichtecht. Find ich jetzt besser, als irgendwas Seltsames mit einem Spray zu fixieren, das Korallen abtötet. Dann ist das Spray nämlich wieder das Problem.

Viel problematischer als Phtalofarben sind aber Papierherstellung. Schaut euch mal einen Katalog an für Chemikalien für die Papierherstellung und dann wie viel Wasser man für das Papier benötigt. Ich bin ein absoluter Papierfan, ich male gerne darauf und fasse es gerne an. Aber ich versuche auf der Arbeit so gut es geht nichts mehr auszudrucken und habe sehr viele Prozesse digitalisiert. DA kann man sparen. Oder wenn man unfassbarer Skizzenproduzent ist von Skizzen, die man immer wegwirft - das digital machen und nur die Endversion auf Papier.

Bei meinem Kunstbedarf achte ich eher darauf, allgemein nicht zu viel zu kaufen. Ja, das ist als Action-suchti nicht so einfach, aber wichtig ist nur das zu kaufen, was man auch mehr als 5x benutzen wird und vorher drüber nachzudenken.
Auf die Toxizität meiner Farben achte ich eher… naja andersrum. Ich wünsche mir Arsenpigmente. Ich hätte gern echtes Zinnober. Ich feiere meine Cadmiumfarben. Aber ich bin da ein Sonderfall, schließlich bin ich Chemiker für giftige Substanzen.

Übrigens sind die Cadmiumpigmente NICHT als giftig oder sowas einklassifiziert. Die Bindung zum Schwefel bzw Selen ist so stark, dass man bei versehentlichem Verschlucken nichts zu erwarten hat. Problematisch wird es erst, wenn man seine cadmiumhaltige Zeichnung verbrennt. Das bitte vermeiden. Heiße Bishis, die leichtentzündlich sind immer erst nach dem Brand auf die Karte zeichnen.

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Ich finde es etwas traurig, wenn Kunst als nicht lebensnotwendig eingestuft wird. Nur weil sie nicht unbedingt zu den Grundbedürfnissen gehört, ist sie nicht überflüssig und vernachlässigbar. Was machen Leute, wenn sie traurig sind oder an der Welt kranken? Ihrem Unmut Ausdruck verleihen in Bild, Text und Ton oder Comics, Romane lesen, Filme gucken und Musik hören. Kunst hilft uns, mit der Welt und dem Menschsein zurechtzukommen.

Zweitens, die Sache mit der Industrie — was sind Schmincke oder Daniel Smith, etc. anderes als industrielle Hersteller? Klar gibts andere Industrien, die schlimmer sind, aber letztlich müssen wir den Druck ganz allgemein machen wie Dinge produziert werden und für welche Lebensdauer. Ich krieg zum Beispiel nen Hals wie konsumeristisch und plastiküberflutet Kinderspielzeug ist.

Dass viele Leute schlecht bei Kasse sind, ist auch ein absolutes Unding. Da krankt es dann aber am Kapitalismus. Also wir brauchen einfach dringend einen Systemwechsel in „der“ Wirtschaft als gönnerhaft schlecht produziertes Billigkunstmaterial auf den Markt zu werfen. Das hält den Kreislauf von Menschen mit niedrigem Einkommen und umweltschädlicher Herstellung nur am Laufen (wo kommt die Gewinn-Marge sonst her bei niedrigem VK, wenn nicht von Lohndumping und Billigrohstoffen).

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Meine 2cent zum Thema Nachhaltigkeit (bei Kunstmaterial) :
Weniger/nicht konsumieren ist am Nachhaltigsten.

Mein Ansatz bei dem Thema wäre also: Aufbrauchen wo es geht, wegschmeißen so wenig wie möglich, teilen und weiterreichen wann es geht. Die Fragen “Brauche ich das wirklich/ nutze ich das /kann ich das auch leihen?” helfen in jedem Fall - auch wenn es manchmal schwer ist und die Vernunft den kürzeren zieht, ist das denke ich auf lange Sicht das sinnvollste.

Und es hilft nicht Leute zu shamen, die sich nicht leisten können vermeintlich nachhaltigere Produkte zu kaufen und/oder auf die günstige (Plastik-)Variante zurückgreifen. Vor allem bei all dem Greenwashing das suggeriert "Das Produkt ist viel nachhaltiger, besser und rettet 5 Pandababys bei Kauf " und damit die Fragen oben aushebelt, damit doch nur wieder konsumiert wird :)

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