Wenn ich jetzt böse wär, würd ich sagen, um sowas zu zeichnen muss ich auch nicht üben, sondern zeichne es einfach.
Aber ich bin ja nicht böse und deshalb sag ich einfach, ich hab einen “etwas anderen” Anspruch an meine Bilder und wenn ich nicht irgendwelches abstraktes Zeug malen will, dann gibt es einfach so Dinge wie Anatomie, die ich doch üben muss, da kann die sagen, was sie will. Ich bin ein bisschen perfektionistisch, deswegen ist mir einfach “stimmt so einigermaßen” nicht gut genug.
Deswegen übe ich regelmäßig und auch ganz gezielt. Ich sag, ich übe jetzt.
Was richtig und falsch ist, hängt von den Zielen ab.
Mein Ziel ist ganz klar, realistisch zeichnen, das ist glücklicherweise recht einfach, weil da kann man sich einfach Fotos nehmen und abmalen, da gibts keinen Interpretationsraum nach dem Motto, wie zeichne ich die Augen besonders schön, sie sind einfach so, wie sind sind und fertig.
Ansonsten nehm ich mir Bilder mit bewusst schweren Posen, wenn ich Anatomie üben will oder Landschaftsbilder mit interessanter Beleuchtung, wenn ich Licht üben will (ich mal allerdings auch mit Farbe im Aquarellbuch, sonst kann man die Farbe ja schlecht üben, wenn man nur z.B. schwarz-weiß malt)
Ist vielleicht etwas ineffektiv, da ich immer ein komplettes Bild male und da immer Komponenten drin sind, die ich schon im Schlaf kann und mit denen ich dann nur Zeit verschwende, aber um auf den Punkt zu kommen, den die anderne auch schon alle angesprochen haben. Es muss einfach Spaß machen, sonst verdirbt es schnell die Lust am zeichnen, wenn man immer denkt, ich MUSS jetzt noch üben.
Und ein ganzes Motiv macht einfach mehr Spaß, als einfach nur seitenweise Hände zu zeichnen.
Damit natürlich nicht zu viel Zeit draufgeht (ne skizze sollte doch deutlich schneller fertig sein, als ein richtiges Bild, sonst ist der Zweck verfehlt^^), mal ich die Bilder alle nur recht schnell und schlampig an.
Ob die Anatomie stimmt, sieht man auch mit ner schlampigen Coloration und wenn das Bild nicht in einem Rutsch fertig wird, ist man schnell wieder an dem Punkt, an dem man keine Lust mehr hat, weiter zu üben.
Zusammengefasst. Ich übe einfach, das was mir Spaß macht, Übung ist es in jedem Fall. Ich mach das jetzt regelmäßig seit ca. einem Jahr und hatte im Schnitt 2 Seiten im Skizzenbuch pro Woche und so langsam merke ich deutliche Fortschritte, gebracht hat es also definitv was, geht nur nicht von heute auf morgen. (und die Fortschritte merk ich tatsächlich unabhängig vom Motiv, also auch Sachen, die ich nie geübt hab, klappen auf Anhieb besser)