Huhu ^^
Ich dachte mir, ich mache auch mal einen Thread um ein paar sachen vorzustellen, die ich nicht in die Galerie hochladen kann.
Oder um bei gelegenheit nach Tauschpartnern zu fragen.
Naja, ich wünsche viel Spaß oder so? Und über Feedback freue ich mich immer, wenn ihr möchtet. 
Drachenreiter-Story
Angefangen hat das mit der Kampfszenen-STA vor Jahren. Für diese habe ich zu den Karten kurze Geschichten geschrieben.
2019 hatten zwei Charaktere der einen Karte dann ihr comeback in der 3er-Story-STA, in der es um zwei Junge Drachenreiterinnen geht. Dabei ist die alte Karte der Prolog, obwohl es chronologisch zwischen den drei Karten spielt.
Beide Aktionen wurden von @Ariana geleitet, darum beschloss ich, für sie zum Inchie-Adventskalender den endgültigen Abschluss der beiden zu zeichnen und zu schreiben.
Deswegen möchte ich noch einmal alles zusammen hochladen, vielleicht findet ja wer freude dran, ich mag die Geschichte nähmlich sehr
Prolog
Das Schlachtgetümmel wogte unter ihr. Waffen kreuzten sich, Soldaten schrien um Hilfe oder brüllten, in der Hoffnung den Gegner einzuschüchtern. Eine wogende Masse aus dunkel und grün gekleideten Körpern erstreckte sich über die weite Ebene des Feldes.
Doch auch bis nach oben zu ihr, drangen sie. Die rufe der verwundeten, die schon auf dem Weg ins Jenseits waren aber noch am Leben fest hielten. Das stöhnen der Männer und Frauen, die ihre Wunden aushielten und weiterkämpften.
Sie biss die Zähne zusammen und gab Viridis ein Zeichen, höher zu steigen. Der Drache schlug stärker mit den leuchtend grünen Flügeln und drehte eine weitere Runde. In ihrem Kopf spürte Laya einen wagen hauch von Ungeduld und konnte ihrem Drachen nur zustimmen. Dort unten starben ihre Brüder und Schwestern, doch sie mussten hier oben ausharren und warten.
Warten auf SIE.
Ein dunkler Schatten zeigte sich am ende des Feldes, stieg immer weiter auf und schraubte sich in die Lüfte. Gebannt beobachtete Laya den Drachen und seine Reiterin, die immer näher kamen. Zuerst waren nur die dunkelroten schwingen und eine kleine Person auf dem Rücken erkennbar, doch als sie näher kamen, zeichneten sich Details ab.
Laya schluckte und spürte ihr eigenes Unbehagen in den Gedanken ihres Drachens widergespiegelt. Sie warteten, voll mit Gedanken an die Vergangenheit.
Der rote Drache und seine Reiterin waren nun nah genug, das man alles erkennen konnte. Die roten Haare, die im Wind wehten, der Speer den Laya fast genauso gut kannte wie seine Trägerin.
Die dunklen Augen, die keinerlei Regung erkennen ließen.
Sie musste erneut schlucken. Dann, ganz langsam, hob sie die Hände und sog die beiden Schwerter aus den Halftern die sie und en Rücken geschnallt hatte. Die klingen blitzten in der Sonne. Viridis stieß einen schrei aus, auf den der andere Drache mit einem lauten Brüllen antwortete.
Daraufhin folgte eine stille, die nur vom Flügelschlagen der Drachen unterbrochen wurde und wie auf ein stilles Kommando setzten sie sich in Bewegung. Sie flogen umeinander, die Drachen sich die Rücken zudrehend gegenseitig nach den Schwänzen schnappend.
Laya vertraute darauf, das Viridis sich kümmern würde und stellte sich auf. Ihre Stiefel hakten an dem Hornknauf ein, so das sie sich ungeachtet der Bewegungen des Drachens drehen konnte. Die Haare wehten ihr ins Gesicht, doch sie ließ ihren Blick nicht von ihrer Gegnerin. Die Drachen flogen umeinander, bis man das Gefühl hatte, das es weder oben noch unten gab.
Und die Klingen kreuzten sich.
1
Ein sanfter Wind wehte über das Lager hinweg, welches ruhig in der Mittagssonne da lag. Die meisten hatten sich vor der Hitze in ihre Zelte zurückgezogen um sich eine Verschnaufpause zu gönnen, nur ein großer Schatten glitt über den Wipfeln der nahen Bäume hinweg und aus der Arena hörte man vereinzeltes klirren.
Laya wischte sich den Schweiß aus den Augen und brachte ihre Schwerter erneut in Position. Schon seit dem Morgengrauen trainierten sie und beide Mädchen waren mittlerweile staubbedeckt. Laya grinste. Als sich ihr ihre Gegnerin näherte, wich sie aus um ihr mit einem flinken Schritt zur Seite näher zu kommen. Doch auch dieses Manöver, wie schon die vorigen, schien ihre Kontrahentin vorausgesehen zu haben und nach einer blitzschnellen Drehung sah sich Laya dem Ende der Lanze gegenüber. Bevor sie noch irgendwie reagieren konnte, trat Maze ihr die Beine weg und sie landete, nicht zum ersten Mal an diesem Tag, auf dem hintern.
„Uff…“ seufzte Laya und legte ihre Schwerter neben sich in den Sand. Maze stand mit einem Schmunzeln über ihr und stützte sich auf ihren Speer, sie wirkte lange nicht so erschöpft wie Laya. „Du hast dich gut geschlagen“ meinte die rothaarige und konnte ein Grinsen nicht verbergen. „Jaja… Versuch nur mich aufzumuntern… ich merke schon, das du wesentlich länger bei der Meisterin trainierst.“ Laya versuchte ein schmollen aber trotz ihrer schmerzenden Glieder musste sie ebenfalls Lächeln. Kurz aufatmend sah sie in den Himmel und beobachtete den Drachen, der dort in luftigen Höhen seine Kreise zog. Sein Reiter eine winzige Gestalt, die nur schwer zu erkennen war.
„Wann wir wohl unseren eigenen Drachen bekommen…?“ murmelte sie verzückt. Maze folgte ihrem blick. „Die Meisterin hat gesagt, sie hat schon einen für mich gefunden“ ein begehrliches funkeln trat in ihre Augen. Laya seufzte erneut. „Bald darf ich dir dann wohl zuschauen, wie du da oben durch die Lüfte segelst“ meinte sie, halb schmollend, halb sehnsüchtig.
Maze sah sie wieder an. „Es dauert bei dir bestimmt auch nicht mehr lang, immerhin hast du die Meisterin doch gehört, als sie von deinem Talent sprach.“
Einen kurzen Moment hatte Laya das Gefühl, das sich ein dunkler Schatten über Mazes Miene legte, dann grinste ihre Freundin wieder und streckte ihr die Hand hin. „Komm, lass uns Pause machen und etwas essen.“ Laya ergriff die ihr hingehaltene Hand.
„Klingt gut!“ antwortete sie.
2
Ein Becher wurde mit so viel Schwung auf den Tisch gestellt, das etwas überschwappte aber das interessierte in diesem Moment niemanden. “Du willst was?!” Layas stimme überschlug sich fast. Fassungslos sah sie Maze an.
“Ich werde mich den Getreuen anschließen” ihre Miene zeigte kaum eine Regung und sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. “Meine Ausbildung ist beendet. Die Meisterin hat mich offiziell aus ihrer Obhut entlassen.”
Laya blinzelte und musste schlucken, ehe sie ihrer Freundin antworten konnte.
“Das ist nicht der Punkt. Ich meinte damit eher warum du dich einer Militanten Gruppe anschließen möchtest, gegen die wir regelmäßig vorgehen müssen”.
Maze schüttelte den Kopf. “Was ist so schlecht daran, für seine Überzeugungen einzustehen und das notfalls auch mit Waffengewalt? Genau dafür sind wir ausgebildet worden”.
“Aber…”
“Der einzige Grund, warum ich eine Drachenreiterin geworden bin, ist weil ich mein Dorf rächen möchte. Und rein zufällig Kämpfen die Getreuen gegen Fürst Urkoff, der das ganze zu verantworten hat”. Ein stählernes Funkeln trat in Mazes Augen. “Ich werde ihn Töten. Und damit die Geister der Verstorbenen zum schweigen bringen”.
Laya sah auf ihre Hände, dann wieder zu Maze. Ihre Freundin hatte sich ihr gegenüber nie dazu geäußert, warum sie eine Kriegerin werden wollte. “Bitte geh nicht. Was ist, wenn wir gegeneinander Kämpfen müssen?”
“Dann werde ich gewinnen, so wie immer”.
“Du bist meine Freundin, ich kann nicht ernsthaft gegen dich kämpfen”.
Maze zuckte die schultern, ihre ganze Miene zeigte eine Ausdruckslosigkeit, welche Laya tief in der Brust ein stechen verursachte. Normalerweise war sie die einzige welche die karge Mimik ihrer Mitschülerin lesen konnte, doch jetzt schien sie völlig verschlossen.
“Dann wirst du wohl sterben” mit diesen Worten drehte Maze sich um und verließ das Zelt.
Laya sprang auf und stürmte ihr hinterher.
Vor dem Zelt wartete Dargó, Mazes Drache. In seiner Rüstung sah er noch bedrohlicher aus als er es so schon tat und als sie sich näherte, senkte er drohend den Kopf und fauchte.
“Maze…” Laya trat ob Dargós drohender Haltung einen Schritt zurück, streckte die Hand nach ihrer Freundin aus, was sie sagen sollte wusste sie nicht. Von hinten spürte sie, wie sich ihr Viridis näherte.
Maze nestelte an einer Tasche und drehte ihr abrupt den Rücken zu, jetzt verrieten ihre angespannten Schultern doch etwas von ihrem inneren Aufruhr.
Maze musste schlucken und quetschte die Tasche die sie in der Hand hielt. Dann atmete sie kurz durch und straffte sich. Es vermeidend, Laya in die Augen zu sehen, kletterte sie in den Sattel ihres Drachen.
“Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld”.
3
Ein paar lose Blätter raschelten, als die junge Frau das Häuschen betrat. Der Geruch nach Moos, feuchtem Holz und Verwahrlosung schlug ihr entgegen und in einem dunklen Winkel trippelte etwas davon.
Laya ging ein paar Schritte in den Raum hinein und sah sich um. Bröckelnder Putz, im Fenster nur noch Reste eines früheren Gitters, überall wuchs Efeu. Es war klar, das dieser Ort schon lange verlassen war. Laya blickte auf den kleinen Zettel in ihrer Hand. „Komm zur Ruine“ stand da in einer steifen, ihr wie aus einem Traum vertrauten Schrift. Wie viele Jahre war es jetzt her, das sie diese gesehen hatte?
„Fünf Jahre müssten es jetzt sein“
Laya schreckte auf.
Eine junge Frau betrat den Raum durch eine andere Tür. „Du bist immer noch genauso unaufmerksam wie früher“ Maze lehnte sich an den Türrahmen, ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln, welches ihre Augen nicht erreichte.
Laya ließ den Zettel sinken. „Das hast immer nur du geschafft“
„Stimmt, sonst wärst du wohl auch nicht so schnell aufgestiegen… welchen Rang hast du jetzt? Kommandantin?“
„Vize“
„Na, immerhin“ Maze verschränkte die Arme. Ihre ganze Haltung wirkte entspannt und Laya hätte sich davon täuschen lassen, wenn die dunklen Augen sie nicht so eiskalt angesehen hätten.
„Wahrscheinlich wärst du es, wenn du geblieben wärst“ Laya lehnte sich mit dem Rücken neben dem kaputten Fenster an die Wand und musterte ihre frühere Freundin. Maze trug eine dunkle Lederrüstung und schien immer noch ihr Faible für rot zu haben, passend zu ihren Haaren. Waffen konnte Laya nicht ausmachen. Doch was sie ganz deutlich spürte, war etwas abgründiges, etwas fremdes. Es schien fast, als käme es aus Mazes Mitte heraus.
Maze schnaubte. „Und dafür direkte Befehle vom König bekommen? Nein danke“. Sie schüttelte den Kopf.
„Und bei einer Söldnertruppe zu arbeiten ist so viel besser?“ Laya zog eine Augenbraue hoch. „Ach, jetzt ist es keine militante Gruppe mehr? So hast du sie doch genannt als ich gegangen bin“ konterte Maze spöttisch.
„So naiv bin ich schon lange nicht mehr“
„Ach, bist du mir entwachsen“ der Sarkasmus mit dem sie noch nie viel anfangen konnte ließ Laya die Augen verdrehen. „Hast du dein Ziel eigentlich erreicht? Ich habe gehört, das Fürst Urkoff auf dem Schlachtfeld gefallen ist aber hast du ihn getötet?“ wechselte sie das Thema.
Jetzt grinste Maze. „Er ist keinen schönen Tod gestorben, so viel ist sicher.“ „Die Einzelheiten will ich gar nicht wissen…“ Laya schüttelte den Kopf. „Und, hast du die Geister damit zum schweigen gebracht?“
Statt darauf zu antworten, stieß Maze sich vom Türrahmen ab und trat einige Schritte näher. „Was denkst du, warum ich dich hier her gebeten habe? Wohl nicht um über vergangenes zu reden“
„Ich habe keine Ahnung. Das du dich uns wieder anschließen möchtest, kann ich wohl ausschließen“
Maze lachte trocken. „Nein, ich bin ganz zufrieden mit dem was ich gerade tue“ „Was ist es dann?“
„Du“
Laya grinste. „Du solltest mich doch noch gut genug kennen, um zu wissen das ich nie als Söldner arbeiten könnte“ „Und Schoßhündchen des Königs sein ist so viel besser?“ „Ha, das solltest du Viridis nicht ins Gesicht sagen…“ „Glaubt er immer noch, das er furchteinflößend ist“ Maze stand entspannt, mit verschränkten Armen da und grinste.
„Wie eh und jeh“ Laya rollte den Zettel mit Mazes Nachricht zwischen den Fingern.
„Aber was heißt das, das du wegen mir gekommen bist?“ sie blickte in die dunklen Augen ihres Gegenübers und versuchte eine Antwort darin zu finden. Doch Maze Miene blieb verschlossen, trotz des Lächelns auf den Lippen.
„Ich bin ganz ehrlich. Ich hab mich nicht um diesen Auftrag gerissen, ich habe ihn nur bekommen, da ich dich kenne.“ das Lächeln verschwand gänzlich aus ihrem Gesicht und im nächsten Moment war da wieder diese eiskalte Blick.
„Du bist einigen ein Dorn im Auge. Du hast zu viele erfolgreiche Verhandlungen und Schlachten geführt und wenn es weiter so geht, wirst du bald Kommandantin. Einige Menschen sind der Meinung, das das nicht passieren darf.
Das würde eine zu große Chance geben, diesen Krieg zu beenden und das möchten sie nicht. Also was tut man wenn man weiß, das diese Person zu viel ‘Moral‘ besitzt um irgendwie gekauft oder bedroht zu werden?“
Laya schluckte. Mit einem mal war sie sich nicht mehr sicher, was genau sie dazu verleitet hatte, keine Waffe mit zu nehmen.
„Deine Augen haben mir die Antwort schon verraten“ das Lächeln kehrte in Maze Gesicht zurück, doch es war eher eine kalte Grimasse und Laya fühlte sich plötzlich beengt, mit der Mauer in ihrem Rücken.
„Und so fiel mir die Aufgabe zu, dich umzubringen“.
Diese Worte, gesprochen mit einem Schlussstrich, rüttelten etwas in Laya wach. „Und du glaubst, das ich mich einfach so ergeben werde?“
„Nein“ im nächsten Moment hielt Maze einen Dolch in der Hand. „Aber du wirst verlieren, so wie du immer verloren hast.“
Mit diesen Worten schnellte sie nach vorn und allein durch das viele Training das sie als Mädchen zusammen absolviert hatten, gelang es Laya, ihr auszuweichen. Sie verfluchte sich für Ihre Naivität, die sie unbewaffnet zu diesem Treffen hatte gehen lassen. Dann aber übernahmen ihre Instinkte und sie griff nach Mazes Hand, die den Dolch hielt. Eigentlich hatte sie ihr den Arm verdrehen wollen, doch Maze bewegte sich und nutze den Schwung um Laya aus dem Gleichgewicht zu bringen und nur eine geschickte Drehung bewahrte sie davor auf dem Boden zu landen. Laya ließ los, winkelte die Arme an und brachte sich in Position.
Einen Moment stand Maze ihr, angespannt wie eine Bogensehne gegenüber, wirbelte den Dolch in der Hand, dann griff sie wieder an.
Bei jedem Schlag den sie ausführte, kamen in Laya neue Erinnerungen an die gemeinsamen Jahre mit ihrer Freundin hoch. Das Training. Wie sie beide endlich ihre Drachen bekamen. Die Freundschaft die sich entwickelte und mit der sie doch nie einen Teil in Mazes inneren hatte erreichen können. Als Maze ging, und sie selbst so völlig überrumpelt gewesen war, das sie nichts dagegen hatte tun können als daneben zu stehen und zuzulassen wie ihre Freundin von einem tief in ihr vergrabenen Schatten verschlungen wurde.
Mit jedem Mal wie sie einen Ausfallschritt machte um der Klinge auszuweichen, hatte sie das Gefühl, davonzulaufen. Genau wie sie es vor fünf Jahren getan hatte, um der Erkenntnis zu entfliehen, das sie Maze im Stich gelassen hatte.
Die Dämonen der Vergangenheit hatten sich Mazes Geist bemächtigt und Laya fühlte eine tiefe schuld in sich, das sie nicht zumindest versucht hatte etwas dagegen zu tun.
Laya spürte, wie ihre Ablehnung schwand. Das Gefühl der Reue, welches sie so lange unterdrückt hatte, stieg in ihr auf. Seit Minuten verteidigte sie sich immer noch gegen Maze, doch sie merke auch, wie sie langsam an die Wand gedrängt wurde. Plötzlich stolperte sie über einen Stein am Boden, taumelte nach hinten und ruderte mit den Armen. Bevor sie sich fangen konnte traf sich ihr Blick mit dem von Maze, deren Augen flackerten und im nächsten Moment spürte Laya einen scharfen Schmerz.
Sie sah an sich hinab. Der Dolch den Maze in der Hand hielt, ragte knapp unter ihrer Brust heraus. Laya keuchte. Sie taumelte und spürte wie sie gegen die Ziegel in ihrem Rücken stieß. Der schmerz wanderte in ihre Lunge und sie spürte, wie ihr die Luft aus ging.
Da bemerkte sie, das die Hand welche den Dolch immer noch umklammert hielt, zitterte. Sie folgte dem Arm hinauf bis zu dem Gesicht, welches ihr vertraut und doch so fremd erschien.
Mazes Lippen zitterten und die grauen Augen waren weit aufgerissen, offenbarten ein erschrecken, welches Laya verwunderte. Zwischen ihren benebelten Gedanken merkte sie, das ihre Wangen nass wurden. Sie streckte mühsam die Hand aus und versuchte einen Schritt auf Maze zuzumachen, doch stattdessen trat diese näher und Laya fühlte sich plötzlich wie in einer Umarmung geborgen, trotz der Schmerzen die sich unaufhörlich in ihrem Körper ausbreiteten.
Maze stieß einen laut aus, der sich fast wie der eines Verwundeten Tieres anhörte und Laya legte ihr eine Hand an den Kopf und zog diesen an ihre Schulter. Sie spürte ihre Hände nicht mehr und langsam verschwamm ihr die Sicht vor den Augen aber sie spürte ganz deutlich das Zittern, welches Mazes Körper erfasste. „Weist du…“ keuchte Laya und strich Maze durch das Haar.
„Die Dämonen… deiner Vergangenheit… du hast das Recht… gegen sie… anzukämpfen…“ ihre Stimme war kaum mehr als ein flüstern und immer noch liefen ihr die Tränen übers Gesicht. Sie holte noch einmal Luft „es tut mir so… leid… das ich dich habe… gehen lassen…“ sie spürte, wie Maze sich verkrampfte und der dumpfe Schmerz in ihrer Brust stärker wurde als der Dolch sich rührte. Irgendwo durch ihr benebeltes Bewusstsein hörte sie den Schrei eines Drachen.
„weißt du… ich hoffe… du gehst… deinen… eigenen… weg… ich will… nicht… nur so… von dir… getötet… werden…“
Laya spürte, wie ihr die Sinne schwanden, langsam knickten ihr die Beine ein und sie schloss die Augen. Bevor sie sich in einem undurchdringlichen, wattigen Nebel verlor, hörte sie noch, wie ihr Maze etwas mit rauer Stimme ins Ohr flüsterte.
Epilog
Das Gras raschelte unter ihren Füßen und ein sanfter Wind strich ihr durch das lange Haar.
Mit langsamen, fast schon zaghaften Schritten näherte sie sich dem Steinhaufen, der mitten in der weite der Ebene unter einem Baum errichtet worden war. Sie spürte, das Dargó sich bewegte, doch sie signalisierte ihm mit einem Kopfschütteln, das sie allein sein wollte.
Nur ihren Speer packte sie fester und trat dann näher an das Grab heran.
Ein schmuckloser Quader ragte empor, das einzige Zugeständnis waren die zwei gekreuzten Schwerter, welche fein säuberlich hinein gemeißelt worden waren.
Maze musste lächeln.
Als Vizekommandantin hätte ihr bestimmt auch ein schönes Grab in der Königsstadt zugestanden. Aber es sah Laya ähnlich, ohne Namen mitten in ihrer Heimat beerdigt werden zu wollen.
Maze seufzte. Ihr ging so viel durch den Kopf was sie sagen wollte und doch war ihre Kehle wie zugeschnürt. Worte der Entschuldigung lagen ihr auf den Lippen, Worte die ausdrückten wie leid ihr das alles tat. Doch wären sie nur leere Floskeln in Anbetracht dessen, das sie an einen toten Menschen gerichtet wären.
„Ich gehe weg“ war schließlich das erste was sie laut aussprach. Die einzige Antwort die sie erhielt, war der Wind der raschelnd durch die Blätter des Baumes fegte.
Sie setzte sich in das wiche Gras und legte den Speer neben sich.
„So viele Jahre war der Kampf mein einziger Daseinsgrund. Der einzige, den ich für mich akzeptieren konnte“. Mit den Gedanken ganz woanders zupfte sie ein paar Grashalme und begann sie zu verflechten. „Jetzt… weiß ich nicht mehr, wer ich eigentlich bin…“
Ein bitteres, kratziges Lachen unterbrach ihre einsame Rede und sie schaute hinauf in den Himmel, blinzelte.
„Ich hoffe…“ sie musste sich räuspern weil ihre Stimme ganz belegt klang, „du verstehst, das ich nicht hier bleiben kann. Dieser Krieg… sie werden mich nicht in ruhe lassen. Nicht nach all dem was ich getan habe“. Erneut konnte sie ein seufzen nicht zurück halten.
„Es tut mir leid“ sagte sie jetzt doch, was sie eigentlich nicht hatte sagen wollen. „Was du zu mir gesagt hast… ich hätte…“ wieder versagte ihr die Stimme.
Ihr ging noch so viel mehr durch den Kopf, doch sie war unfähig es in Worte zu fassen.
Maze warf das Gras weg und stand auf. Sie nahm ihren Speer zur Hand, strich sanft über die Klinge. Diese Waffe hatte sie durch viele Schlachten begleitet und war ein Teil von ihr. Genauso wie Laya es gewesen war.
Vorsichtig lehnte sie den Schaft seitlich neben den Grabstein, dann zog sie ihren Dolch. Dann schnitt sie ihren Zopf mit einem kurzen Ruck ab. Ihre Finger strichen durch das lange Haar, dann trat sie einen entschlossenen Schritt nach vorn und legte das Bündel auf den Quader, wo die strähnen sanft vom Wind umspielt wurden.
Ihre Hände fuhren durch ihr nun wieder kurzes Haar, so kurz wie es zu der Zeit ihrer Ausbildung gewesen war. Aber tief in ihrer Brust fühlte sie, wie die Fesseln sich zu lösen begannen, die sie all sie Jahre umschlungen hatten.
Ein letztes mal lag ihr Blick auf den zwei gekreuzten Schwertern im Stein, schmerzhaft vertraut.
Dann wandte sie sich ab und noch während sie sich umdrehte, wiederholte Maze die letzten Worte. Jene Worte, welche sie in ihrer Verzweiflung im Moment ihres Todes an Laya gerichtet hatte.
„Ich liebe dich“.
Kirschkerne
Das begann als eine art “Herausforderung” meiner Mutter ala “Du malst fitzelklein auf Briefmarkenformat? Dann ist das nächste bestimmt ein Kirschkern oder? :D”
Und bei meinem ersten Versuch hab ich gemerkt, das das Spaß macht, ich werde also bestimmt mal noch weitere davon produzieren xD
)
Das war jetzt selbstsüchtig…
Ich würde mich freuen in den Lostopf hüpfen zu dürfen.
