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Aquarell

Also erst die Lines übertragen, dann Rückseite schwarz färben und dann die schwarze Seite nach unten nochmal mit nem Stift etwas doller nachfahren.

Hm, das Zimmer dunkler machen schon probiert?
Als ich meinen Leuchttisch bekommen habe, hab ich bis 600g probiert und selbst da konnt ich noch durchpausen und was erkennen. Und jetzt im Sommer hab ich schon gemerkt, dass die zu helle Umgebung das ganze ein wenig erschwert ;D

Edit: Gefunden: https://www.facebook.com/photo.php?fbid=507994885912073&set=pb.342930035751893.-2207520000.1376036179.&type=3&theater

@Eller und Watanudon:
Danke für eure Antworten auf meine Fragen!

@Eller
Habe mir gleich mal das Rubinrot von Schmincke zugelegt, das mir laut deiner Beschreibung am interessantesten als Ersatz für’s Schmincke Alizarin-Karmesin schien. Trifft den Farbton freilich nicht ganz (was ja auch völlig klar und okay innerhalb der gleichen Herstellersteller-Serie ist^^), ist aber eine schicke Magenta-artige Farbe, mit der sich sicher ebenso viel anfangen lässt.
Zudem habe ich mir noch das W&N Perylene Maroon besorgt… das ist schon sehr arg bräunlicher. Ist nicht wirklich ein Alizarin-Karmesin-Ersatz für mich. Macht aber nix, die Farbe gefällt mir trotzdem, habe ich eben einen zusätzlichen tollen Rotbraun-Ton, den ich bisher nicht hatte.
Vielleicht schaue ich dann mal, ob ich noch irgendwie die empfohlene Daniel Smith Farbe finde (da komme ich wahrscheinlich um Internetbestellung nicht rum, oder?) und/oder probiere den Talens van Gogh-Billiggeheimtipp aus. Ich schnuppere ja eh gern mal in neue Farbenmarken rein… Du kennst nicht noch zufällig eine Alizarin-Karmesin-Entsprechung dieser frisch von dir getesteten Mijello Mission Gold?^^
Danke für die ausführlichen Tipps!

@Watanudon
Sennelier im boesner-Laden… vielen, vielen Dank für den Hinweis! Da werde ich nächste Woche gleich mal vorbeischauen und die Augen offen halten.

Beim Schmincke Rubinrot kommt es sehr auf die Dicke des Farbauftrags an! In einer kräftigen Schicht ist der Ton tatsächlich magenta-artig, aber in dünnen Lasuren hat die Farbe tatsächlich die gleichen leicht bläulichen Untertöne wie Alizarin… Ich persönlich finde das sehr interessant, und für meine Zwecke ist das Rubinrot deswegen auch eine gute “Basisfarbe”. (Ich verbrauche größere Mengen davon… hüstel Obwohl ich in meinen Bildern de facto so gut wie keine reinen Magentatöne habe.) Wobei man sich an den Farbumschlag eventuell anfangs erst einmal gewöhnen muss. Falls du Schmincke “Dunkelrot” besitzen solltest, wären Mischungen damit übrigens auch interessant zur Alizarin-Imitation!
Das “Perylene Maroon” von W&N hat EXAKT den Alizarin-Ton, nur eben in geringerer Sättigung. XD Ja, es wirkt braun. In Haut-Mischungen etc. ist es aber tatsächlich nicht von Alizarin zu unterscheiden, auch wenn man das erst nicht so erwartet, wenn man die Farbe “pur” sieht.
Daniel Smith müsstest du tatsächlich online bestellen. Easy Aquarell führt die im Sortiment, ansonsten wüsste ich auch nicht, wo du sie herkriegst. Die sind leider schwer zu beschaffen.
Bei den Mijello-Farben habe ich leider NICHT das Gesamtsortiment vorliegen. ^^ Ich hatte da bisher ganz bewusst nur wenige Tuben zum Ausprobieren bestellt und habe dabei die Pigmente genommen, die ich normalerweise am meisten verbrauche. Nach einem Alizarin-Farbton habe ich bei denen noch nicht gesucht. :3 Wobei ich mir allerdings bald noch mehr Farben von denen bestellen will.

Aha, interessant… dann sollte ich wohl erst mal noch ein bisschen weiter mit Lasuren und Mischungen spielen. Zugegebenermaßen habe ich die Farbe bisher nur sehr grob ausprobiert d.h. tatsächlich ziemlich pur aus der Tube, mit wenig Wasser und ungemischt auf’s Papier geklatscht. Dann bin ich mal gespannt, was weitere Tests ergeben. Es sind beides jedenfalls so oder so sehr schöne Farben, die mir äußerst gefallen.
Tja, und dann bin ich einfach mal auf deine weiteren Mijello Tests gespannt (gibt’s eventuell bald mal 'ne KAKAO damit zu sehen?^^)… Und falls du dabei zufällig über eine Alizarin-Karmesin ähnliche Farbe stolpern solltest, freu ich mich über einen Hinweis von dir.
Danke nochmals für die weiteren Antworten/Ausführungen!

Ich bin gerade dabei, die Mijello-Farben komplett in mein Standardsortiment zu integrieren und auszutesten, wie sie sich in Kombination mit meinen Lieblingsfarben anderer Hersteller verhalten. ^^ Ich werde mir auch definitiv noch mehr Farben aus der Reihe bestellen. Also ja, da wird es demnächst Karten zu sehen geben. (Allerdings ist fraglich, ob sich die Farben dann wirklich am Bildschirm beurteilen lassen. XD)

In der Zwischenzeit mal der nächste Farbtest. Diesmal getestet: Sennelier l’Aquarelle , also Farben, die hier auch schon häufiger diskutiert wurden. Die Farben gibt es in Näpfchen und in Tuben, allerdings liegt mir nur ein einziges Näpfchen (Tannengrün) vor, die restlichen gestesteten Farben sind alle aus der Tube.

FARBSORTIMENT: Note 3
Es fehlen im Sortiment einige der beliebtesten, lichtechtesten und in der Literatur am häufigsten empfohlenen Pigmente. Sennelier ist der EINZIGE mir bekannte Hersteller professioneller Aquarellfarben, der kein reines PG7 im Sortiment hat! Überhaupt sind fast alle Grüntöne irgendwelche Fertigmischungen - als Ein-Pigment-Farben sind nur zwei Grünpigmente (PG36 und PG17) erhältlich. Überhaupt ist ein erschreckend hoher Anteil an Fertigmischungen aus mehreren Pigmenten im Sortiment. Das ist zwar im Zweifelsfall in der Herstellung billiger, kostet aber Leuchtkraft. Also im Grunde ist das vollkommen indiskutabel. Ich gebe hier nur eine “passable” Note, weil dafür die Auswahl an Erdtönen sehr gut ist (ich brauche zwar keine, aber wers mag…) und weil einige sehr seltene/exotische Pigmente im Sortiment sind, die man von anderen Herstellern teilweise gar nicht bekommt. Sprich: einige der Farben lassen sich nicht von der Konkurrenz ersetzen.

FARBINTENSITÄT: durchwachsen
Ich kann hier keine einheitliche Note geben, weil die Leuchtkraft der Farben sehr weit auseinandergeht, von 1+++ (unübertroffen leuchtstark) bis 6 (indiskutabel stumpf). Viele der angesprochenen Fertigmischungen sehen auf dem Papier einfach nach gar nichts aus, jedenfalls nicht nach Künstlerfarben in Profiqualität. Allerdings sind im Sortiment, gerade bei den Rottönen, einige extrem leuchtende, wunderschöne Farben dabei, die ich nur mit “sehr, sehr gut” bewerten kann.
Persönliche Empfehlung: “French Vermilion”, leuchtendstes Aquarellrot in meinem Besitz, und nebenbei Pigment PR242, das es von anderen Firmen nicht gibt! Zu erwähnen ist auch noch “Rose Dore Madder Lake”, eine interessante Farbe (Lacerta, hinhören!), die den Versuch unternimmt, Krapplack durch das lichtechtere Pigment PR255 zu ersetzen.
Leider wirkt es so, als hätte die fürs Sortiment verantwortliche Person der Firma Sennelier ein Faible für Rottöne, aber der Rest ist ihr sch***egal. seufz Die Blautöne sind fast ausnahmslos stumpfer und deckender als die jeweils entsprechenden Pigmente von anderen Herstellern. Die Grüntöne sind, wie bereits erwähnt, fast ausschließlich recht stumpf erscheinende Fertigmischungen.

VERARBEITUNG UND MALVERHALTEN: Note 1—
Auf den ersten Blick ist in der Hinsicht alles ganz einwandfrei: starke Pigmentierung (sowohl bei den Tuben als auch bei dem einen Näpfchen in meinem Besitz), schnelle Anlösbarkeit, gute Verteilung des Bindemittels, sehr gutes Fließverhalten. Die Farben sind sehr angenehm in der Verarbeitung. Allerdings habe ich eine kleine Warnung für Leute, die Farben gerne dick auftragen (deswegen auch das fette Minus): Das Bindemittel der Farben ist auf Honig-Basis, daher trocknen die Farben ab einer gewissen Schichtdicke nicht mehr richtig! Wer die Farben in Gouache-Dicke aufträgt, hat am Ende ein klebriges, ewig feuchtes Bild. Da muss ich damk meiner Arbeitsweise schon höllisch aufpassen… Für Leute mit dünnerem Farbauftrag ist das allerdings kein Mangel, deswegen wollte ich auch keine schlechtere Note geben.

TRANSPARENZ: Note 1
Die Farben, die laut Pigmentbezeichnung transparent sein sollten, sind es auch. Kein Problem in dieser Hinsicht.

DEKLARATION: Note 1
Die Farbnamen sind größtenteils nicht sehr aussagekräftig, aber die Außenfarben der Tuben stimmen weitestgehend mit der Farbe des Inhalts überein und es steht immer in lesbarer Größe dabei, um welches Pigment es sich handelt, wie transparent es ist und welches ASTM-Rating es hat. Die Angaben stimmen sogar mit den Angaben im Katalog überein. XD (SOLLTE selbstverständlich sein, ist es aber nicht…) Lediglich bei sehr alten Farbtafeln muss man aufpassen, weil Sennelier irgendwann im letzten Jahrzehnt die Zusammensetzung einiger Farben verändert hat - aber das gilt ja auch für andere Hersteller.

LICHTECHTHEIT: oh-oh?
Sennelier hat einige von Natur aus flüchtige Pigmente im Sortiment, diese sind aber auch entsprechend gekennzeichnet, also kein Problem. Mehr Sorgen macht mir die Tatsache, dass gleich mehrere (!) an sich zuverlässige, seriöse Quellen unabhängig voneinander bei ihren Tests über Lichtechtheitsprobleme auch bei Farben, die laut Pigmentgehalt und Deklaration eigentlich sehr lichtecht sein sollten, berichten. (Eventuell dank des doch recht ungewöhnlichen Bindemittels?) Leider habe ich die Farben noch nicht so lange, dass ich eine Gelegenheit zu eigenen Tests gehabt hätte. Das hole ich allerdings nach - ich will es wissen.

PREIS-LEISTUNGS-VERHÄLTNIS: nicht allgemein bewertbar
Bei den weitaus meisten Sennelier-Aquarellfarben würde ich zu einem deutlichen “Hände weg” tendieren - es handelt sich um sehr teure Farben, die größtenteils aber nicht mit anderen Profifarben konkurrieren können, sowohl wegen ihrer teilweise sehr geringen Leuchtkraft als auch wegen der unklaren Lichtechtheit. EINIGE der Farben (gerade im Rot-Bereich) fallen für mich in die Kategorie “unbezahlbar”, sprich, die würde ich wohl auch (zähneknirschend) kaufen, wenn sie 10 mal so teuer wären… (Im Ernst: ne Tube “French Vermilion” wäre mir im Notfall tatsächlich auch nen Hunderter wert, wenn ich dringend ein wirklich leuchtendes Rot brauche.) Der Großteil des Sortiments ist jedoch nach meinem Empfinden entschieden überteuert. Da bekommt man bei Mijello, Schmincke oder W&N weitaus bessere Ware für weniger Geld. Für mich kommen die Sennelier-Farben also nur als Ergänzung in Frage, nicht als Basis-Sortiment. Man merkt leider, dass die Firma auf Öl und Acryl spezialisiert ist (die entsprechenden Farben gehören zu den besten auf dem Markt!) und die Aquarell-Linie bei ihnen eher ein “Nebenprodukt” ist.

Oha super, gleich noch so ein ausführliches Review zu einem Farbentest. Und dann noch ausgerechnet zu den Sennelier, die mich ja auch interessierten… Dankeschön!
Nachdem ich das so gelesen habe, werde ich wohl eher vorsichtig/zurückhaltend beim vergnüglichen Einkaufen sein, sollte ich die Sennlier-Aquarellfarben jetzt nächste Woche wirklich im boesner-Laden entdecken. Werde mich dann eben sehr auf diese empfehlenswerten Rottöne konzentrieren. Dafür interessiere ich mich momentan ja eh am meisten bei meiner Alizarin-Ersatzsuche.

Weiß jemand zudem wie kritisch man das Mischen von den Sennelier- mit den W&N-und Schminckefarben sehen sollte, insbesondere hinsichtlich der Lichtechtheit? Schließlich liegen denen ja unterschiedliche Bindemittel zugrunde und ich meine mich zu erinnern irgendwo mal gehört/gelesen zu haben, dass die angegebene Lichtechtheit nicht mehr garantiert werden kann, wenn man 'ne Farbe mit “fremden” Bestandteilen anderer Farben zusammenbringt. Und wenn die Sennelier eh schon eine unsichere Lichtechtheit aufweisen, frage ich mich, was ich da zu erwarten habe…

Lacerta, falls du auf die Farben stoßen solltest, kann ich dir ja mal auflisten, welche ich persönlich richtig gut fand und auch in mein Sortiment integrieren werde:
French Vermilion
Rose Dore Madder Lake
…eine erschreckend kurze Liste, ja. XD Das sind halt Töne, die die Konkurrenz nicht hat, also quasi “alternativlos”.
Ansonsten halte ich auch für gut benutzbar:
Krapplack Rosa Lake
Sennelier Yellow Light
Yellow Lake
Sennelier Blue
Sennelier Green
Ähm, ja. Wie du siehst, ist die Liste der Farben, die was taugen, sehr warm-lastig. Die genannten kühlen Farben (Sennelier Blue und Sennelier Green) sehen vollkommen okay aus und ich werde sie mir eventuell auch noch mal kaufen, um sie besser mit den anderen Sennelier-Farben kombinieren zu können (gibt ja ein brauchbares Grundsortiment, zumindest, wenn man keinen großen Wert auf Blaugrün legt), aber die entsprechenden Töne (=Pigmente) gibt es halt im Zweifelsfall von anderen Anbietern mindestens genauso schön. Man kann sie benutzen - muss man aber nicht. ;)

Keine Ahnung. Normalerweise ist es ja kein Problem, verschiedene Firmen zu mischen, aber ich habe keine chemische Analyse des Sennelier-Bindemittels vorliegen (außer Honig werden ja auch noch andere Bestandteile drin sein) und kann also nicht einschätzen, welche Probleme beim Mischen mit bestimmten Pigmenten auftreten könnten. Instinktiv würde ich versuchen, die Kombination mit anderen Marken falls möglich zu vermeiden.

@Eller - du hattest mal einen billigen Aquarellkasten vorgestellt, ich hab jetzt die letzten 10 Seiten überflogen und es nicht entdeckt, wie hieß denn der? Ich glaube es war so ein Angebot auf Amazon oder so…
(ich will meinem Bruder einen etwas besseren Malkasten besorgen, die Joker Wasserfarben sind ja grauenhaft, da verliert man ja jeden Spaß am Malen, es ist fast als würde man mit buntem Sand ohne Bindemittel malen O___o)

PS: Deine Aquarellfarbenbewertungen sind wie immer super hilfreich :) Vielen Dank ^^

@ Finny: Könnte der von MEYCO gewesen sein, den du meinst… Keine Ahnung. Ich hab schon öfters Billigzeugs getestet und habe keinen Überblick, was ich hier gepostet hatte und was nicht.

…und es gibt gleich die nächste Rezension von Stiftung Ellertest! :D

Diesmal getestet: “Daler Rowney Artists’ Watercolour” . Die Farben gibt es in Näpfchen und Tuben, mir liegen aber ausschließlich Tubenfarben vor.

FARBSORTIMENT: Note 1+++
Alle gängigen Künstlerpigmente nach aktuellem Stand der Technik sind vorhanden. Wenn für einen Farbton mehrere Pigmente in Frage gekommen wären, haben sich die verantwortlichen Personen ausnahmslos für die bekanntermaßen lichtechteste und stabilste Variante entschieden. Die Mehrheit sind Ein-Pigment-Farben. Zusätzlich hat die Firma auch einige seltene, aber sehr schöne Pigmente im Sortiment, was eine insgesamt sehr originelle Auswahl ergibt. Alle Farben der Firma sind lichtecht - es ist kein einziges wirklich flüchtiges Pigment in der Palette, man kann also im Grunde bedenkenlos jede Farbe kaufen ohne auf die Lichtechtheitsskala zu achten… Keine Selbstverständlichkeit. (Okay, einige der ganz traditionellen Pigmente wie Aureolin würde ich trotzdem eher vermeiden… Aber ich schätze, die KANN ein Hersteller nicht ohne größere Kundenproteste aus dem Sortiment schmeißen, Restauratoren sind ja daauf angewiesen.) Man sieht, dass die Verantwortlichen sich sehr viele Gedanken um die Farbauswahl gemacht haben, das macht einen sehr professionellen Eindruck.

FARBINTENSITÄT: Note 1-2
Die Intensität der Farben variiert stark. Mir fällt auf, dass die Phthalo- und Chinacridon-Farben insgesamt ein bisschen schwächeln. Die sind nicht schlecht, aber auch nicht die besten auf dem Markt. Dafür sind aber einige andere Farben wirklich, wirklich wunderschön und verdienen eine 1+++!
Meine besonderen Empfehlungen:
“Cobalt Blue Deep” - mMn ein Muss. Das ist GENAU die Farbe eines blauen Sommerhimmels - und wirkt dabei klar und leuchtend, nicht trübe, aber auch nicht quietschig… Mir ist keine einzige andere Farbe bekannt, die das leistet. Jeder, der ab und zu mal ein echtes “Himmelblau” sucht, BRAUCHT diese Farbe. (Nebenbei angemerkt: das verwendete Pigment PB42 wird auch meines Wissens von keiner anderen Firma angeboten.)
“Viridian” - die für mich positive Überraschung des Sortiments. Ich dachte eigentlich, “okay, noch 'ne Variation von PG18”, und habe mir nicht viel davon versprochen, normalerweise benutze ich PG18 nämlich nur, wenn ich etwas im Ton von Phthalogrün, nur etwas gedämpfter, brauche - aber was bei anderen Firmen tatsächlich nur ein trübes Flaschengrün ist, hat hier plötzlich Tiefe und einen ganz eigenen Charakter bekommen.
“Warm Orange” - interessanterweise handelt es sich hier um das gleiche Pigment wie bei “Winsor Orange Red Shade”, aber in offenbar völlig anderer Verarbeitung, jedenfalls haben die Töne keinerlei Ähnlichkeit miteinander, wenn man davon absieht, dass es sich in beiden Fällen um orange handelt. “Warm Orange” ist, wie der Name schon sagt, ein warmer, sonniger Ton, den man zwar eventuell nicht unbedingt braucht (die meisten benutzen ja eher selten orange), der mir aber spontan sympathisch war und den ich nur empfehlen kann.

VERARBEITUNG UND MALVERHALTEN: Note 1(-)
Das kleine Minus dafür, dass ich in einigen Tuben kleine Luftblasen (und somit weniger Farbe) hatte. Das hat mich ein bisschen geärgert, an der Abfülltechnik muss die Firma noch arbeiten. Eine schlechtere Note möchte ich dafür aber auch nicht geben, weil es ja keinen Einfluss aufs Malverhalten der Farben hat.
Und das Malverhalten ist einwandfrei - allerdings eindeutig auf die Bedürfnisse von Profis und fortgeschrittenen Hobbymalern ausgerichtet.
Die Konsistenz der Farbe ist butterig-flüssig, ähnlich den Sennelier-Farben.
Allerdings ist das Bindemittel der Daler-Farben “normal”, also auf Basis von Gummi Arabicum. Der Kombination mit Farben anderer Hersteller steht also nichts im Wege.
Besonders positiv fällt auf, dass die Farben auch in sehr dünnen Schichten ihre Intensität behalten und nicht diesig bzw. graustichig erscheinen. Das ermöglicht sehr subtile Nuancen und Farbabstufungen.
Sehr schön ist auch, dass die Farben sich perfekt gleichmäßig anlösen und auftragen lassen und beim Trocknen keine Ränder bilden - das Fließverhalten ist SEHR angenehm, wohl das beste unter den bisher von mir getesteten Firmen. Selbst große Flächen werden so quasi automatisch zu einer gleichmäßigen Farbschicht ohne Flecken.
(Gerade dieses Fließverhalten bedeutet allerdings auch, dass die Farben sich auf dem Papier schnell wieder anlösen, man also bei übereinanderglegten Lasuren sehr schnell und mit weichem Pinsel arbeiten MUSS. Prinzipiell gilt das natürlich auch für Farben anderer Hersteller, aber hier fällt es ganz besonders auf - Anfänger könnten ein Technikproblem bekommen.)
Die Farben sind nach meinem Dafürhalten auf die professionelle Nutzung hin optimiert, ohne Kompromisse einzugehen, die Anfängern das Leben erleichtern. Ich persönlich finde das allerdings nicht schlimm, da die Resultate, die man damit erzielen kann, bei entsprechender Maltechnik eben auch entsprechend präzise sind.

TRANSPARENZ: Note 1+
Die Farben sind generell ziemlich transparent, in den meisten Fällen sogar transparenter als Farben mit dem gleichen Pigment bei der Konkurrenz. Da die Farben auf Lasurtechnik hin optimiert sind, ist das natürlich auch nicht weiter erstaunlich. Deckendere Farben sind entsprechend gekennzeichnet - alles kein Problem.

DEKLARATION: Note 3
Sinnvolle Farbnamen, die in den meisten Fällen schon sagen, was drin ist. Zusätzlich auf der Tube: genaue Pigmentbezeichnung und Angaben zur Transparenz/Deckkraft. Es ist zu erwähnen, dass auf den Tuben KEINE Angaben zur Lichtechtheit zu finden sind - normalerweise gäbe allein schon das eine glatte 6 von mir, allerdings mag ich in diesem Spezialfall nicht so hart sein, weil die Firma, wie erwähnt, überhaupt keine Pigmente verwendet, bei denen die Lichtechtheit in Frage stünde. Die haben das somit gar nicht nötig. XD (Fun fact: im Katalog stehen dafür Lichtechtheits-Sternchen, aber keine Pigmentbezeichnungen… Problematisch für Leute, die online bestellen wollen. Mh. Eventuell sollte da doch noch mal jemand drüber nachdenken?)

@Finny:
hab die auch schon gesucht, hier ist der Amazonlink.
http://www.amazon.de/Aquarell-Farbkasten-mit-Farben-Anf%C3%A4nger/dp/B003J2AFB0/ref=sr_1_34?ie=UTF8&qid=1376386497&sr=8-34&keywords=MEYCO+farben
Hoffentlich geht er ^^

Eller, vielen Dank für deine tollen Rezensionen! Die sind immer total super! ^^

Es freut mich, dass es Leute gibt, die meine Rezensionen tatsächlich lesen! XD Kommentare, Ergänzungen oder auch völlig anderslautende Meinungen werden natürlich jederzeit gerne entgegengenommen. (Und ich würde mich freuen, wenn auch mal andere Leute hier ausführliche Rezensionen schreiben würden!)

Ich hab dann gleich mal den nächsten Farbtest getippselt. pfeif Diesmal, nach den ganzen teuren Farben der letzten Tage, habe ich mich zur Abwechslung auf ein Produkt gestürzt, das als Studienaquarellfarbe vermarktet und preiswert angeboten wird: “Talens van Gogh” . Ich muss dazu anmerken, dass es die Farbe zwar sowohl in Tuben als auch in Näpfchen angeboten wird, die Näpfchen aber völlig unbenutzbar sind, was mich lange davon abgeschreckt hat, die Tuben auch nur mit der Kneifzange anzufassen. (Im Ernst: die Näpfchen sind Negativwerbung und machen alles falsch, was man mit Aquarellfarben nur falsch machen kann. Schlechte Anlösbarkeit, sehr unregelmäßige Pigmentverteilung - einfach unerfreulich.) Letztendlich wurde ich von den Tuben - zumindest einigen - jedoch positiv überrascht.

FARBSORTIMENT: Note 4
Bei einem Anbieter von Profifarben wäre es eine glatte 6. Da es sich aber um ein Studiensortiment handelt, das sich an Einsteiger richtet, kann ich noch irgendwie gnädig sein: man BEKOMMT ja ein Grundsortiment benutzbarer Farben. Leider umfasst das Sortiment nur 40 Farben, von denen die weitaus meisten Fertigmischungen mehrerer Pigmente sind. Außerdem sind überproportional viele Erdfarben im Sortiment. Wer Wert auf leuchtende Ein-Pigment-Farbtöne legt, hat insgesamt nur 12 Farben zur Auswahl. Die verwendeten Pigmente sind durchweg preisgünstig (kein Wunder) aber bewährt und für künstlerische Zwecke sehr gut geeignet. Positiv ist anzumerken, dass alle Farben des Sortiments sehr lichtecht sind - sogar “Krapplack Dunkel” (ja, Originalpigment - ich habe KEINE Ahnung, wie sie das hinbekommen haben, eine lichtechte Variante anzubieten). Wenn man sich damit arrangieren kann, nicht viel Auwahl zu haben (und kein einziges einzelnes Orangepigment zu bekommen), bekommt man somit ein irgendwie vernünftiges Sortiment, mit dem sich arbeiten lässt. “Ausreichend” trifft es ganz gut, denke ich.

FARBINTENSITÄT: Note 1-2
Die Intensität der Farben schwankt etwas, hat mich aber insgesamt doch positiv überrascht. Phthalogrün und Phthaloblau sind wunderschön und brauchen sich nicht vor der Profi-Konkurrenz (Schmincke Horadam etc.) zu verstecken - bei nur ca. der Hälfte des Preises. Die meisten Farben liegen absolut im normalen Rahmen für Künstlerfarben. (Die meisten anderen “Studienfarben” schlagen sie sowieso um Längen…) Das Krapplack ist etwas stumpfer als bei der Konkurrenz, aber da ich nicht weiß, was sie damit anstellen mussten, um die Lichtechtheit zu erhöhen, bin ich mir sicher, dass es sich dabei um einen vernünftigen Kompromiss handelt. (Letztendlich kommt man an der Farbe einfach nicht vorbei.)

VERARBEITUNG UND MALVERHALTEN: Note 4
Da merkt man leider doch, dass die Firma ein bisschen gespart hat: abgesehen von den als Rohstoff wirklich spottbilligen Phthalo-Pigmenten sind die Farben recht schwach pigmentiert und die Pigmente sind teilweise auch recht grob verarbeitet. Entsprechend braucht man mehr Farbe, um kräftige Töne zu erzielen. Das Fließverhalten ist mäßig bis nicht vorhanden: die Farben verteilen sich auch auf angefeuchtetem Papier nicht gut, wenn man nicht mit dem Pinsel nachhilft. Für Lasur-Techniken extrem störend!

TRANSPARENZ: Note 3
Im normalen Rahmen mit Tendenz zu eher etwas deckenderem Verhalten.

LICHTECHTHEIT: Note 1
Sämtliche Töne des Sortiments sind extrem lichtecht (höchste Stufe), nicht nur laut Eigendeklaration sondern auch laut mehreren Leuten, die das überprüft haben.

DEKLARATION: Note 1
Alles ordentlich deklariert.

PREIS-LEISTUNGS-VERHÄLTNIS: Note 1
Für die Zielgruppe - Aquarell-Einsteiger, die zunächst nicht viel Geld ausgeben wollen, aber trotzdem hübsche Farben haben möchten - ist das Angebot optimal. Für den günstigen Preis bekommt man eine Menge geboten, wenn man bedenkt, dass die meisten Konkurrenz-Studienfarben nicht einmal lichtecht sind. Man kann diese Farben bedenkenlos benutzen, wenn man bereit ist, einige Abschläge im Malverhalten (die bei Anfängern allerdings auch kaum auffallen werden…) in Kauf zu nehmen. (Ansonsten muss man eben viel, viel mehr Geld ausgeben.) Einige der Farben (Phthalogrün, Phthaloblau, Krapplack dunkel) sind durchaus auch für Profis sehr interessant.

Ja die Näpfchen von Talens van Gogh sind grauenvoll … es waren mein ersten Aquarellnäpfchen und da fand ich die nicht schlecht aber ich weiß auch nicht sie lassen sich schlecht anlösen und die Farben sind auch nicht so der Börner die sind so zart. Der kleine Kasten gammel schon seit 3 Jahren nun bei mir herum und kommt ganz selten zum Einsatz ö.ö

Danke für deinen Test zu den van Gogh-Farben, Eller! Ich benutze sie ja mehr oder wengier (eher weniger, liegt aber einfach am Medium) seit längerem und fand sie persönlich eigentlich immer sehr gut. Das aber wahrscheinlich auch nur weil ich
a) Schlimmeres gewöhnt bin. Komme damit sehr viel besser klar als mit diesem furchtbaren Pelikan-Kasten und ähnlichen Qualitäten, wo mir schon die Farben nicht gefallen haben - die sahen immer so stumpf und künstlich aus. Damit hab ich in Unwissenheit dieses Medium “gelernt” (also in der Schule Farbe auf dafür nicht geeignetes Papier geklatscht, weil wir ja lieber Bildbeschreibungen machen sollten anstatt zu lernen, wie man mit den verschiedenen Medien wirklich - grundlegend - umgeht -_- ). Als ich das erste Mal die van Gogh-Farben hatte, hab ich erst mal Augen gemacht, wie die leuchten können… XD

  b) ich noch nichts qualitativ besseres hatte. Bisher sind das meine hochwertigsten Farben, die ich jemals ausprobiert habe, da ich bei einem Medium, mit dem ich offensichtlich nicht gerade toll umgehen kann, auch nicht so viel Geld ausgeben mag. Allerdings machst du mich doch langsam mal neugierig, andere Marken mal auszuprobieren - wobei ich mich dann erst mal mit dem Medium mehr auseinandersetzen sollte.. ^^;

Daher probiere ich dann wohl, sobald die Näpfchen in ca. 1.000 Jahren mal aufgebraucht sind (bei dem einen Rotton bin ich schon sehr weit XD), doch mal ein Grundsortiment teurerer Farben aus - oder vielleicht komme ich ja auch mit Tuben besser klar…? :-/ Wenn es soweit sein sollte, dann schaue ich mir auf jeden Fall mal deine Tests noch einmal an, die sind wirklich sehr hilfreich. Vielen Dank für deine Mühe damit!! :-)

Ergänzung zu den van Gogh Tubenfarben: Es IST möglich, damit ein komplettes Motiv zu colorieren. Man bekommt wunderschön leuchtende Farben. Allerdings ist das Malverhalten halt nicht das beste. Jetzt habe ich auch Anschauungsmaterial für euch: http://www.kakao-karten.de/karten/164388 Komplette Colo mit besagten Farben. Man erkennt daran mMn sowohl die Stärken (schön kräftig) als auch die Schwächen (suboptimales Fließverhalten) recht deutlich.

Es freut mich, dass es Leute gibt, die meine Rezensionen tatsächlich lesen! XD Kommentare, Ergänzungen oder auch völlig anderslautende Meinungen werden natürlich jederzeit gerne entgegengenommen. (Und ich würde mich freuen, wenn auch mal andere Leute hier ausführliche Rezensionen schreiben würden!)

Natürlich liest die jemand, sind sehr hilfreich!
Dann will ich es auch mal versuchen, aber mit Marken die wohl sowieso jeder kennt^^
Ich hab vor, irgendwann noch einen ausführlicheren Blogartikel über sie zu verfassen, aber ich schreib einfach mal, was ich schon hab.

Cotman (Winsor & Newton) - Näpfchen
Von dieser Marke stammen meine ersten Aquarellfarben. Sie weißen eine hohe Qualität auf, weshalb ich die wohl von Anfang an gewohnt war. Ich besitze 40 1/2 Näpfchen, es gibt also eine große Farbvielfalt, zudem sind sie sehr kräftig im Auftrag. Was mich ein wenig gestört hat ist, dass einige der Farben anfangs immer wieder aus ihren Näpfchen gefallen sind.
Die Farben lassen sich nach dem Trocknen nur schwer wieder anfeuchten (nach Lacertas Test, ich selbst hab das noch nicht ausprobiert), was einerseits aber gut ist, da man andere Farbschickten drüber legen kann, ohne dass sie verschmiert. Vom Preis her sind sie für mich nicht zu schlagen und ich muss mir noch gut überlegen, was ich mache wenn sie mir ausgehen, ob ich mir wirklich die teuren Horadam von Schmicke kaufen werde, reizen würde es mich ja, ober doch wieder diese hier. Am liebsten hätt ich aber mal die original Farben von W&M.

White Nights - Näpfchen
Von White Nights besitzte ich zwei ganze Näpfchen aus dem Wanderpaket, einmal Cölinblau und einmal Sepia.
Das blau ist Geschmackssache, die Farbe ist nicht sehr stark, was aber wahrscheinlich am Farbton liegt, ich werde sie wohl nicht mehr verwenden, weil ich nicht wüsste für was, meine W&N blaus sind einfach viel kräftiger. Was mich aber sehr beeindruckt, ist der Sepiaton. Man braucht von ihm wirklich nur minimal etwa auf dem Pinsel und kann die Farbe so variiren mit Wasser wie ich es noch bei keiner anderen Aquarell-Näpfchenfarbe gesehen hab, denn die Farbe ist unglaublich kräftig. Einziger Nachteil der mir aufgefallen ist: Die Farbe wird körnig, wenn man sie zu sehr verdünnt, dann bilden sich viele schwarze Punkte. Aber dicker angewendet ist sie perfekt für Schatten. An die durchsichtigen Näpfchen musste ich mich erst mal gewohnen, auch sonnst sieht es nach einer billigeren Verarbeitung aus, was natürlich nichts am Ergebnis ändert. Der Sepiaton ist auf jedenfall nicht mehr wegzudenken aus meinem Kasten. Vom Preis her für Anfänger auf jeden Fall auszuprobieren, wobei ich das Gefühl hab, dass die Farbqualität sich bei verschiedenen Farbtönen sehr unterscheidet.

Schmincke Horadam - Näpfchen
Was mir als erstes auffgefallen ist, ist die Verarbeitung des Näpfchens, die Farbe passt perfekt rein und es sieht wirklich nach einer höheren Qualität aus als bei W&N oder White Nights. Ich besitze ein ganzes Näpfchen von Phthalogrün. Anfangs war ich nicht so begeistert von der Farbe, aber mittlerweile hab ich sie doch sehr gerne. Was das malverhalten angeht, kann ich allerdings nicht recht viele Unterschiede zu den W&N Farben feststellen. Ich fühle mich nur anderst beim Malen, als würd ich mehr Geld verpulvern, gleichzeitig aber auch gut weil das Näpfchen etwas edler wirkt. Am Endergebnis kann ich keine Unterschiede zu den Preiswerteren W&N Farben von Cotman feststellen. Sollte jemandem doch was auffallen würds mich freuen das zu hören, ich besitze leider nur die eine Farbe und kann nicht all zu viel vergleichen. Einen Nachteil an ihnen muss ich aber noch erwähnen, die Farbe passt im Gegensatz zu dem WhiteNights Näpfchen nicht in meinen W&N Kasten rein. Wenn ich mir mal mehr davon kaufen sollte, müssen es halbe Näpfchen sein, die könnten vielleicht reinpassen.

Reeves Water Colour - Tuben
Diese Farben sind meiner Meinung nach einfach gigantisch, ich liebe sie, weil sie heine hohe Deckkraft besitzen (wenn man sie stark verdünnt natürlich nicht mehr, aber ich schätze mal alle Tubenfarben sind so, ich kenn nur keine anderen) Sie sind sehr nützlich wenn ich mal etwas übermalen will oder helle Akzente auf dunklem Hintergrund setzen mag. Und ihre Farben sind wahnsinnig intensiv. Ich hab keine Ahnung wie viel sie gekostet haben, da ich sie irgendwann mal als Kind geschenkt bekam, sie sind also bestimmt schon um die 10 bis 15 Jahre alt. Was mich sehr an ihnen stört sind die Deckel, die halten nicht richtig. Also man kann sie schon noch dranschrauben, aber die Oberseite geht immer ab, man schraubt also nur noch offene Röhrchen dran. Liegt wohl am Alter der Farben, ist aber nervig, weil die Farben austrocken. Dagegen hab ich mir mit einem Trick beholfen, ich leg einfach Alufolie unter die Deckel, das hat bis jetzt gut gehalten und die Farben bleiben frisch.

Ein kleiner Aufruf, falls jemand an die original Winsor & Newton Aquarellfarben rannkommt (halbe Näpfchen und nicht die Cotman, lasst es mich bitte wissen, ich würde die sehr gerne noch testen oder einen Test über sie lesen ob sie was taugen!

Edit
Der ausführlichere Test ist mittlerweile fertig:
http://blog.sockenzombie.de/2013/08/23/aquarellfarben-test-wn-schmincke-whitenights/

Da ich es der lieben Eller versprochen habe gibt es jetzt noch einen kurzen Eintrag zu den Daler-Rowney Artists’ Water Colour Näpfchen (kurz über mir hat Eller entsprechend zu den Tubenfarben etwas gepostet).

Verpackung
Als ich die Näpfchenverpackungen aus dem Paket geholt habe ist mir zuächst die schöne äußere Verpackung aufgefallen, auf der sämtliche Informationen zur Farbe selbst stehen (Lichtechtheitsangabe, Farbnummer, Farbname, Angabe ob Transparenter oder Opaquer Farbauftrag). Zusätzlich gibt es an der äußeren Verpackungen des Näpfchens selbst einen kleinen Sticker auf dem Farbummer und Farbname stehen. Diesen kann man sich schön an die Seite des Näpfchens kleben.
Nachdem ich die Näpfchen aufgepackt habe musste ich aber enttäuscht feststellen, dass die Farbklötzchen wohl nachträglich in die Näpfchen gelegt werden und somit teilweise überhaupt nicht hineinpassen. So ziemlich alle der von mir bestellten Farben purzelten mir beim Aufpacken entgegen.
Hinzu kommt, dass die Farbklötzchengröße teilweise stark variiert. Hier war ich ein wenig enttäuscht.

Anlösbarkeit der Farben
Hier muss ich leider auch deutliche Abzüge machen. Die Farben sind teilweise mit einer sehr hartnäckigen Wachsschicht (? kenne mich da leider nicht so gut aus) überzogen. Man muss sie also teilweise erstmal abkratzen um die Farben anlösen zu können. Als ich die erste Farbe anlösen wollte fühlte es sich dementsprechend so an als würde ich meinen Pinsel auf Kunststoff hin und her bewegen. Das ist mir bei den Schmincke Horadam Näpfchen bisher noch nicht passiert.
Nachdem man die Schicht abgelöst hat lassen sich die Farben aber gut anlösen.

Farbintensität

http://s14.directupload.net/images/130817/ibfukc7i.jpg

(hierbei handelt es sich jeweils nur um eine Farbschicht!)

Die Farben leuchten im Original tatsächlich noch ein wenig mehr und sind sehr schön anzusehen. Auch nach dem Trocknungsvorgang verlieren sie nicht ihre Intensität.
Die als deckend deklarierten Farben sind auch wirklich sehr deckend, man sollte sie also bei Bedarf sehr wässrig auftragen.
Ansonsten kann man da wirklich nicht meckern. Ich persönlich finde, dass sie mit den Schmincke Horadam durchaus mithalten können und sie, was das Leuchten nach dem Trocknen angeht sogar übertreffen.

Malverhalten
Eller hatte über die Tubenfarben folgendes berichtet:

Sehr schön ist auch, dass die Farben sich perfekt gleichmäßig anlösen und auftragen lassen und beim Trocknen keine Ränder bilden - das Fließverhalten ist SEHR angenehm, wohl das beste unter den bisher von mir getesteten Firmen. Selbst große Flächen werden so quasi automatisch zu einer gleichmäßigen Farbschicht ohne Flecken.

Das kann ich auch für die Näpfchen nur bestätigen.
Auf dem Foto sieht es nun leider so aus, als wäre der Auftrag der transparenteren Farben nicht sehr gleichmäßig. Das lag aber am Papier (Hahnemühle Bamboo), das sich erfahrungsgemäß gerne mal leicht auflöst wenn es mit viel Wasser in Berührung kommt. Auf Hahnemühle Burgund sieht das schon wieder ganz anders aus!^^

Ich kann für die Farben definitiv eine Empfehlung aussprechen. Gerade die deckenderen Farben finde ich sehr interessant, da man sie wirklich butterzart und cremig auftragen kann.
Preislich liegen sie etwas über den Schmincke Horadam-Farben.

Vielen Dank für die ausführliche Rezension der Näpfchen! Da ich wie gesagt nur die Tuben vorliegen habe, hat mich das sehr interessiert. Was ich noch spannend zu erfahren fände, ist, ob du unter den Farbtönen schon besondere Lieblinge / Empfehlungen gefunden hast.

Das dürfte eine Schicht aus reinem Bindemittel (also hauptsächlich Gummi Arabicum) gewesen sein - passiert leicht bei der Trocknung von im Extrusionsverfahren produzierten Näpfchenfarben, weil beim Trocknen der Stränge eine Entmischung stattfindet. Bei den Schmincke Horadam, die ins Näpfchen gegossen werden, passiert das so nicht, weil nicht die gesamte Masse auf einmal gegossen wird, sondern immer nur dünne Schichten, die dann so schnell trocknen, dass sie gleichmäßig bleiben. So, wie du die Daler-Näpfchen beschreibst, würde ich davon ausgehen, dass da einfach Stränge noch weicher Farbe durch eine Düse gepresst, in Stücke geschnitten und in die Näpfchen gelegt wurden. Durch das große Volumen dürfte sich die Trockenzeit entsprechend verlängert haben… Ein ganz normaler Nebeneffekt bei dem Verfahren. (Einige Winsor&Newton-Näpfchen haben das gleiche Problem.)

Aber gut zu wissen, dass auch die Näpfchen der Firma eine hohe Leuchtkraft liefern. Das ist nicht selbstverständlich. Übrigens gefällt mir auch der Farbauftrag sehr gut - und noch viel besser, wenn man bedenkt, dass es auf Hahnemühle Bamboo ist, das ja sonst zu mörderischen Trockenrändern und ähnlichen Zicken neigt.

Ah, okay. Das erklärt das natürlich.
Ich persönlich finde es etwas unschön, wenn die Farben nicht wirklich in ihrem Napf halten, aber das wird sich ja mit der Zeit ändern wenn noch feuchte Farbe die Rillen auffüllt. An der Qualität der Farben ändert sich dadurch ja nichts.

Was meine Lieblingsfarbtöne angeht tendiere ich momentan sehr zu der Rotpalette. Vor allem “Cadmium Red” und “Alizarin” sind beides sehr schöne Farbtöne. Auch die Farbtöne “Cobalt Blue Deep” (was du ja auch schon empfoheln hattest) und “Oxide of Chromium” sind wundervoll.

Manche Töne gefallen mir von Schmincke ein wenig besser, z.B. “Vandycke Brown”.

Was die Brauntöne angeht, die kann ich nicht beurteilen, ich kaufe mir keine Erdfarben, benutze die eh nicht. XD

“Oxide Of Chromium Green” kann ich aber bestätigen, das ist echt schön und kräftig, gar kein Vergleich mit dem gleichen Pigment bei Schmincke (das langweilige “Chromoxidgrün stumpf”). Ich hatte vergessen, das zu erwähnen, weil es ohnehin eine Farbe ist, die ich selten bis gar nicht verwende - aber ja, die Farbe ist zu empfehlen, wenn man entsprechende Grüntöne mag.

Was das Kadmiumrot angeht, möchte ich ergänzen, dass nicht nur die helle, sondern auch die dunkle Variante “Cadmium Red Deep” wirklich hübsch ist. :)