Hab ausgefüllt und abgeschickt, hoffentlich ist alles eingegangen, musste einige Stunden pausieren.
Eine interessante Umfrage und für mich selbst relevant.
Ich habe einige OCs die nicht binär sind, sowohl AFAB, AMAB als auch intersex und spiele generell sehr gerne in meinen Designs und beim Schreiben mit jeglichen Arten von Geschlechteridentität als auch Präsentation. Da dabei auch recht komplexe Charaktere entstehen, die sich nicht sehr einfach einordnen und labeln lassen, ist es oftmals eine Sache des “in character” Gefühls, ob diese Person nun weibliche, männliche oder neutrale Anrede präferiert. Ich finde das sehr spannend und freue mich immer darauf, mich so auszudrücken und diese linguistischen Feinheiten einzuarbeiten.
Leider weiß ich dann oftmals nicht wirklich wie ich das ins Deutsche übersetzen soll bzw. wie ich diesen “doppelten Boden” ausdrücken soll.
Da habe ich nun z.B. einen Charakter, der in einer Gesellschaft aufwächst in der Hab und Gut matrilinear vererbt wird und als älteste Tochter somit an sie fällt, mit aller Verantwortung. Hat ein harsches Regime hinter sich, um würdige Erbin zu werden. Dieser Charakter entwickelt mit der Zeit eine feste nicht binäre Identität und fordert explizit they Pronomen für sich als Anrede und hat eine androgyne Präsentation, präferiert männliche Kleidung usw, identifiziert sich aber nicht als Mann. Sie verabscheut die Last die ihr aufgetragen wurde und benutzt es als Mittel der Abschottung dagegen. Ich glaube, sowas würde wahrscheinlich verloren gehen in einer reinen Übersetzung… Und selbst im Deutschen benutze ich dann doch lieber meist “sie” für den Charakter, da ich sonst das Gefühl habe dass der Kontrast und die Motivation ganz verloren geht. Ideal ist es aber nicht.
Und dann gibt’s da natürlich auch noch nicht menschliche Charaktere, die auch physisch komplett aus dem menschlichen binären Rahmen fallen, aber im Umgang mit Menschen deren Sitten im Sprachgebrauch angenommen haben. Die Pronomen sind dann da zumeist reine Gefühlssache und ästhetische Entscheidung in-character.
Ich glaub vieles davon kommt auch weil ich als persönlich in den späten 90ern mit vielen Medien aufgewachsen bin die queere Repräsentation sehr subtil angebracht haben und vieles bestritten werden konnte oder vielschichtig war, aber als bereits damals definitiv queeres Kind war das für mich einfach sonnenklar, ging nach Gefühl. Nach dem Motto If you knew, you knew.
Meist denke ich mit “Er” als “neutrale” Anrede im Deutschen. Muss aber ehrlich sagen aber ich hab mich noch nicht viel mit Alternativen auseinandergesetzt.
“Es” geht mal absolut gar nicht.
“Sie” als Plural ist… eh, fühlt sich irgendwie auch nicht gut an? Wahrscheinlich Gewöhnungssache, im Englischen stört es mich nicht.
Ich platziere mich selbst im nicht binären Bereich wenn ich näher darauf angesprochen werde oder unter Gleichgesinnten bin.