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Fanart-KakaoKarten werden weiterverkauft (urheberrecht)

Halli Hallo,

dass Fanart beim Verkaufen eine schwierige Sache ist, weiß ich natürlich.
Aber ich wurde heute gefragt was wäre, wenn ich eine FanArt-Kakaokarte zeichne und mein Tauschpartner diese verkäuft (rein theoretisch)? Es steht mein Künstlername drauf und man kann die Karte dank dem Internet sicher mit mir verbinden. Aber muss ich die Verantwortung für das Verhalten meines Tauschpartners tragen?

Tut mir leid, wenn das hier nicht reinpasst oder ein wenig “zu ernst” ist :sweat_smile:
Wie gesagt das ist alles nur rein theoretisch, also keine Gewehre gegen irgendjemand rausnehmen :wink:

Liebe Grüße
Brightly

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Ich vermute sowas ist der Grund, dass wir die Adresse der Webseite auf die Rückseite und hier den Besitzer der Karte in der Gallerie eintragen sollen. Dann kann man hier nachvollziehen, dass die Karte zum Zeitpunkt des Verkaufs nicht mehr in deiner Hand war und wer der letzte dir bekannte Besitzer war. :thinking:

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Ich kann mir nicht vorstellen, dass du da Probleme bekommst. Das Geld landet ja auf einem anderen Konto und der Verkauf wird über eine andere Person abgewickelt.

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Ist es für dich persönlich kein Problem, wenn jemand Geld mit den Bildern verdient, die du gemalt hast? Auch wenn es nur eins ist.
Irgendwie finde ich es nicht gerade vertrauenswürdig und rate dir davon ab, dich darauf einzulassen.
Man dürfte dir zum Thema Fanart-Verkauf im PN Verlauf nichts nachweisen können, auch nicht im Sinne von “Ich male das Fanart, wir tauschen und du verkauft es weiter”. Nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass es zu einer Klage kommt.

Na ja, Fanarts sind ja eh in einer rechtlichen Grauzone, auch wenn sie nicht verkauft werden… (Der verbreitete Glaube, Fanarts wären legal, solange kein Geld damit verdient wird, ist längst nicht so klar, auch wenn man in der Fanart-Szene fest davon überzeugt ist!) Keine Ahnung, wie da im Zweifelsfall ein Gericht entscheiden würde.

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Im Grunde gilt erst einmal - wo kein Kläger, da kein Beklagter.
Die Hobbykunst-Szene ist im Grunde viel zu klein um wegen jedem Fanart einen Gerichtspozess aufzumachen.

Noch dazu ist es abhängig davon, wer der Urheber des Originals ist, Disney ist recht schnell darin zu klagen (daher kursiert auch der Tipp, man solle unter selbstgedrehte Sextapes Disneylieder einspielen, damit die Disneyanwälte sich darum kümmern, dass das Tape wieder aus dem Internet verschwindet, wenn es geleaked werden sollte), während es für viele Mangazeichner okay ist, wenn Fanarts existieren und in Japan sogar ein recht großer Markt für Doujinshi existiert.
Der Grund dahinter könnte sein, dass die Mangaka sich eben denken, dass es auch ein Kompliment ist, wenn jemand so inspiriert von einer Geschichte ist, dass er oder sie etwas eigenes dazu beitragen will.

Sollte es für dich gerade im Moment einen konkreten Fall geben, in dem genau das passiert ist, würde ich dir den Tipp geben, dich an einen auf Urheberrecht in der Kunst spezialisierten Anwalt zu wenden. Der weiß am ehesten, was auch dich zukommen kann oder wird.
Ein Anwalt lässt sich allerdings auch Beratungen teuer bezahlen, weshalb du nicht wegen einem Gedankenspiel losrennen solltest. Es sei denn, du hast zu viel Geld.

Aktiv werden würde ich wenn

  • mein mühsam erarbeiteter Name und meine Reputation in der Künstler (nicht Hobbykunst) Szene in Gefahr gerät
  • mein Tauschpartner eine horrende Summe mit meiner Arbeit erzielt, die ich einer unehrlichen Person nicht gönne (Richtwert - die Anwaltskosten, die ich hätte, müssten noch geringer sein als das, was der ehm. Tauschpartner erzielt hat)
  • tatsächlich ein gegnerischer Anwalt auf mich zukäme

Ansonsten ist die ganze Geschichte nämlich nur ein “was wäre wenn” Szenario und wirklich eher unwahrscheinlich

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@Vitrana & @firecloud Ja sowas ähnliches habe ich auch gedacht :see_no_evil:

@Nanami Natürlich fände ich es nicht gut, wenn jemand mit meinen Werken Geld macht. Mein Gedankenspiel war auch mehr in der Richtung von “Was wenn die Person das gegen meinen Willen macht?” Wollen tu ich das nicht :sweat_smile:

@Eller Ach das wusste ich gar nicht :flushed:

@Rosa-Canina Um eine wichtige Frage vor ab zu klären: Das war wie gesagt nur rein theoretisch. Ich hoffe natürlich das sowas niemals passieren wird :sweat_smile:
Bei Mangas ect. kann ich mir auch vorstellen, dass die meisten den westlichen Markt nicht so im Auge haben? Ich habe mal ein Video geschaut wo die Mitarbeiter des Animestudios überrascht waren, dass auch im westlichen Bereich Animes geschaut werden. (wobei ich auch nicht mehr weiß wie alt das Video war. Könnte auch seine 3-5 Jahre jetzt her sein)
Aber danke für den ganzen Input :blush:

Also grundsätzlich kann eine unerlaubte Handlung anderer Personen nicht zugerechnet werden. In der Fallgestaltung könnte man dir also allenfalls wegen des Tauschs an den Karren fahren.
Unser Rechtssystem richtet sich an dem Grundsatz aus, dass erst mal jeder für sein eigenes handeln verantwortlich ist.

Als Nebeninfo: die anwaltliche Erstberatung kostet in der Regel glaub 190 Euro (+Mehrwertsteuer).
Wenn man auf Klägerseite steht streckt man zudem auch den Gerichtskostenvorschuss vor und wohl auch erst mal die eigenen Anwaltskosten. Und die Pozesse laufen ne ganze Weile.

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Ja Anwälte sind leider nicht billig… Anfangs Corona hatte ich leider das Vergnügen Geld aufzubringen, nur um gesagt zu bekommen, dass er da auch nichts machen kann :joy: :sob:
Aber gut zu wissen, dass ich höchstens fürs FanArt Zeichnen belangt werden kann und nicht, wenn jemand anders meine Karte danach verkauft :sweat_smile:

Oh und vielen Dank an euch alle für den vielen Input :heart:

Was ich mich bei dem theoretischen Konstrukt frage: Wenn das Verkaufen außerhalb von kk.de ablaufen sollte (wovon ich ausgehe, weil der Verkauf ja hier untersagt ist), hätte das denn Konsequenzen hier für den Verkäufer? Zwar loggen wir hier Besitzer der Karten, aber das sind ja nur die ersten Besitzer. Wir wissen ja nicht, ob und wie oft die Karte weitergetauscht wurden wäre bis sie schließlich verkauft werden würde. :thinking: Also wenn man sich als Künstler sicher ist, dass der Verkäufer auch auf kk.de wäre, könnte der Verkäufer hier dann auch gesperrt/ schlecht bewertet werden?

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Letzten Endes ist auch das Ergebnis “es macht keinen Sinn” die Bewertung der Rechtslage und damit eine beratende Dienstleistung, so banal einem das aich vorkommen mag - und am Ende möchte ja auch niemand vor Gericht gehen und dann einen Prozess verlieren, der eh von Anfang an zum Scheitern verurteilt war.

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@MellyBell Oh, wenn du meinen kleinen Satz meintest, dann war ich vlt. ein wenig zu wage. Aber ich meinte wirklich, dass er mir nicht helfen kann. Nicht das ich das nicht gewinnen könnte. Falls es dich interessiert: Ich habe der anderen Partei nochmal “gedroht” und mein Geld großteils zurück bekommen.
Um die Arbeit selbst zu machen, hätte ich halt nichts für den Anwalt ausgeben müssen :sweat_smile: Aber auch nur ne Lebenserfahrung

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@Splitterwerk Wahrscheinlich wird das schwer nachzuweisen oder nicht :flushed: ? Dafür muss man zufällig mit dem Verkäufer schon einmal getauscht haben (falls es nicht doch der Besitzer der Karte ist)