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Denken und Vorstellen - wie macht ihr das?

Um der aus mehreren Threads entstandenen Unterhaltung über Denken, Aphantasie usw. einen Platz zu bieten hier mal ein Thema dazu.

Ich schrieb im “Ich denke…” schon dazu:

… ich hab auch die “Denkstimme” … denke ich. Also es ist nicht so, dass es sich anhört, als würde einer von Außerhalb was in mein Ohr flüstern sondern es ist halt innerlich. Und ich könnte nicht mal sagen, ob es “meine” Stimme ist oder ob sie eine Tonlage hat. Komisch eigentlich. ^^

Ich frage mich, ob von Geburt an Taubstumme wohl auch eine haben. :thinking: Weil die haben ja nie eine Stimme gehört oder selber gesprochen. Aber wenn auch Nicht-Beeinträchtigte Menschen keine haben können, dann die vielleicht auch nicht.

… wenn man keine Innere Stimme hat, wie denkt man dann nach? In Bildern?

… ich habe es aber auch beim Rechnen, dass ich in Formen denke. So wie ganz am Anfang der Schule, da haben wir z. B. Stäbe und Würfel und so zum rechnen gehabt. Ein großer roter Stab ist 10. Ein Würfel ist 1. Ein blauer Stab ist 5. Jetzt kann man man Stäbe und Würfel auf verschiedenen Weiße kombinieren um 10, 20, 30… zu erhalten. z. B. 6 + 4 sind für mich keine Zahlen sondern … eine Säule oder Form, die bis 6 gefüllt ist. Und die 4 ist genau die Menge die in Lücke passt, damit sie voll wird.

… zuletzt übrigens auch, dass ich aphantastisch (geworden?) bin. Wobei es mich wundert, dass sich gerade hier in einer künstlerischen Community die Aphantasten scheinbar so häufen. Aber - vielleicht ist die Aphantasie auch der Grund für den künstlerischen Drang?

Kann man erst im Laufe der Zeit aphantastisch werden? Ich erinnere mich, dass ich als Kind schon Tagträume hatte oder mit Abends im Bett irgendwie Geschichten ausgedacht habe. Und auch der Drang zum Zeichnen und Malen war immer das “Das was ich in meinem Kopf sehe auf Papier zu bringen”. Aber das ist irgendwie … weg?

Ja, wenn ich lese, dann liest mir meine Innere Stimme das Geschriebene vor. Beim Tippen übrigens auch. Ich “höre” alles, was ich gerade schreibe. xD Und betone es innerlich auch, aber das ist halt schwer schriftlich rüberzubringen.

Achja… ich höre manche Bilder. x’D

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…witzig…xD Ich mags, wenn sich aus irgendwelchen kleinen Anmerkungen im ich denke Thread dann immer so riesige Diskussionen ergeben xD

Bei mir ist es ein ziemlich lebhaftes Kopfkino mit 15-25% Transparenten Bildern vor Augen, bei denen ich im Straßenverkehr mich immer dran erinnern muss, vielleicht doch mal aufzupassen ^^"…
und gefühlt 24/7 Stimmen im Kopf…(was ziemlich nervt…xD)
z.T. eigene, aber z.T auch Diskussionen mit Freunden, wo ich denke, wwas diese wohl dazu sagen würden xDD"…oder eben beim Lesen die Stimmen von Charakteren… Als Trickfilm-Synchronsprecher-Nerd hat man da irgendwann einen großen Fundus xD~
Ab und zu aber dann auch eben einfach nur Radiogedudel (vlt. kann ich mir deswegen so gut Liedtexte merken…(dachte eigentlich immer, wäre normal, aber inzwischen gabs dann doch extrem oft WTF Blicke)

Gerüche, Tastsinn, Geschmack, Muskelbewegungen usw. kann ich mir aber auch ganz gut vorstellen xD~

Wobei ich beim Zeichnen spontan sagen würde, dass ich da mehr “konstruierend” rangehe, und eher nur ein schwammiges Bild vorm inneren Auge habe, also nicht wirklich einfach davon abzeichnen kann…ähm… @_@

Ansonsten wäre bei Gehörlosen (weil das auch angesprochen wurde), meine Theorie, dass es vielleicht über das Muskelgedächtnis läuft, und man beim Denken gefühlt gebärdet…oder so…(oder eben auch viel visuell)…Fände es dann auch interessant, ob man generell beim Lesen die Sätze erst gedanklich in Gebärdengrammatik ummodeln muss, damit man sie versteht.

EDIT: hab mal gefragt: Beim Lesen klangs so, wie als wärs, wie wenn z.B. Ich Englisch lese…also man muss nicht mehr 1 zu 1 übersetzen (wenn die Untertitel einfach genug geschrieben sind ^^")

…was das Denken und Vorstellen betrifft, wollt ich aber nicht weiter nachfragen, kam mir irgendwie zu persönlich vor xDDD

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Ich denke mit unterschiedlichen Stimmen im Kopf, wobei die meisten eher schweigsam sind.
Es gibt eine “Hauptstimme”, die halt meistens “mit mir spricht”. Interessanterweise ist diese Stimme eindeutig männlich, obwohl ich mich nicht als männlich empfinde, sondern durch und durch weiblich xD
Sie spricht auch nicht die ganze Zeit, sondern kommentiert nur ab und an etwas. Wenn ich etwas dummes tue, bemerkt sie hinterher gerne mal, dass das gerade sehr, sehr dumm war und sowas. Das nervt gelegentlich etwas. Ich kann mich auch sehr gut mit dieser Stimme streiten oder diskutieren, ob ich etwas tun soll oder nicht xD
Wenn ich lese, dann ließt mir diese Stimme alles vor, was ich lese, wenn ich selbst schreibe, dann ist das abhängig davon, was ich schreibe, ob ich mit meiner eigenen Stimme denke, oder mit der anderen. Aktuell ist meine Stimme, aber er kommentiert gelegentlich, das sich das anhört, als wäre ich wahnsinnig :laughing:
Interessanterweise präsentiert mir diese Stimme auch manchmal Lösungen für Probleme, die ich schon sehr lange mit mir herumschleppe, sie scheint also einen guten Draht zu meinem unterbewusstsein zu haben, das so im Hintergrund Probleme angeht xDD

In Bildern denken kann ich nicht so wirklich. Ab und an blitzt mal ein Bild auf, aber ich kann es nur extrem schwer bewusst herbeiführen. Das ist eher, als wenn mir diese andere Person im Kopf halt ein Bild zeigt, da sich das Bild aber nicht in meinem Besitz befindet, kann ich es halt nicht ständig ansehen, sondern eben nur, wenn man es mir zeigt… quasi xD
Find ich aber gerade in so kunstsachen auch sehr angenehm, weil ich ohnehin nicht schaffe, das so umzusetzen und es mich daher nur frustrieren würde :grimacing:

Funfact dazu: Ich bin schwerhörig und habe zudem probleme, rein akustische Informationen richtig zu verarbeiten xD Wenn mir jemand z.B. drei Begriffe sagt, die ich mir merken soll, kann das sein, das ich den ersten Begriff bereits wieder vergessen hab, wenn man mir den dritten sagt. Wenn ich das allerdings lese, kann ich mir das noch Tage später merken. Ich nehme also meine Umfeld primär über die Augen wahr.
Ich finde diesen Umstand sehr lustig, weil es in meinem Kopf eben komplett anders herum zugeht :joy:

Eine Freundin von mir ist Taub geboren (sie mag den Begriff Taubstumm nicht, weil sie genau genommen nicht stumm ist, sondern halt “nur” taub) hat mir auf Nachfrage erklärt, sie denkt in Bildern, aber auch in Gebärdensprache :D

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Also ich höre auch 24/7 eine Stimme, wobei dies meine eigene Stimme ist, wie ich sie höre, wenn ich etwas laut ausspreche.
Bilder sehe ich auch, mir wurde auch mal gesagt, dass es ansatzweise in Richtung eines fotografischen Gedächtnisses geht, weil ich z.B., wenn ich Vokabeln gelernt habe und die im Test abrufen musste, anhand der Position auf dem Zettel auch gut abrufen konnte.

Wenn ich rechne, sehe ich die Zahlen, genauso, wenn ich mir vorstelle, wie ein Wort geschrieben aussehen müsste.
Auch Erinnerungen kann ich sehr visuell wieder durchleben (natürlich nicht alle), es geht aber schon so weit, dass ich mir auch Details hinzudenken kann, was es nicht immer so einfach macht, wenn man z.B. Angst hat, ob der Ofen aus ist und man sich beide Varianten sehr gut vorstellen kann…

Und es kam jetzt auch schön öfter vor, dass ich z.B. dachte: Vielleicht kann mir mein Freund ja nachher einen Cappucchino mitmachen. Dann habe ich was anderes gemacht und musste dann nochmal fragen, ob ich das eigentlich laut zu ihm gesagt habe, oder ob es nur in meinem Kopf war.

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Ich habe konstant einen inneren Monolog am laufen. Ich kann ihr fokussieren und die Sprache ändern, aber ich kann ihn nicht abdrehen (… was meine Versuche, zu meditieren, bisher immer zum Scheitern verurteilt hat…). Er hat üblicherweise nicht wirklich eine “Stimme”, allerdings kann ich, wenn ich sehr viel bestimmte Stimmen höre, diese eine Weile mental reproduzieren (z.B. wenn ich eine Serie suchte).

Wenn ich meinen inneren Monolog beschäftigen will, erfinde ich üblicherweise Geschichten oder führe mentale Diskussionen zu Themen, die mich aktuell beschäftigen.

Wenn ich etwas lese oder schreibe, dann liest diese innere Stimme immer mit. Wenn ich Texte nur überfliege, dann tut sie das eher nicht, aber dann bleibt auch nichts hängen. Und wenn meine innere Stimme anfänge, über etwas anderes nachzudenken, während ich versuche, einen Text zu schreiben, dann fange ich oft an, mitten im Satz das Thema zu wechseln und schreibe nur noch wirren Quatsch.

Musik kann ich übrigens mental sehr gut hören und ich entwickle auch sehr leicht Ohrwürmer (üblicherweise 1-2 Zeilen Text, die sich in Endlosschleife festhängen).

Bildlich vorstellen fällt mir deutlich schwerer. Ich kann mir Bilder, die ich gesehen habe, halbwegs akkurat vorstellen (wobei ich üblicherweise nur ein sehr ungefähres Bild habe und mir nur die Dinge, auf die ich aktiv geachtet habe, halbwegs präzise vorstellen), aber bei von mir erfundenen Bildern ist es oft schwammig und mehr ein Gefühl und eine Atmosphäre (oft mit Pose oder Bewegung und einem sehr ungefähren Hintergrund), aber keine Details. Daher haben auch 90% meiner Charaktere kein Design, sie sind in meinem Kopf nur schemenhafte Figuren, die vielleicht 1-2 Merkmale haben (Größe und ungefähre Figur habe ich oft eine Idee), aber über Sachen wie Hautfarbe, Haarfarbe, Gesichtszüge etc muss ich aktiv nachdenken und planen und ich habe dann immer noch kein genaues Bild, bis ich sie einmal gezeichnet habe, dann kann ich die Zeichnung als mentale Referenz nehmen.

Teilweise kann ich mich auf Details fokussieren, aber auch dann ist das mehr ungefähr a la “Hand hält Zepter” aber ich habe dann immer noch keine Ahnung, wie das Zepter aussieht, ich weiß nur, dass es ein Zepter ist und wie lange es ungefähr im Vergleich zum Charakter ist.

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Diese Denkstimme habe ich auch 24/7 im Kopf, was eben auch oft in Selbstgespräche führt :D
Dinge bildlich vorstellen kann ich zwar, aber nicht akkurat. Sie sind dann eher verschwommen und transparent oder nur in groben Zügen erkennbar. Ich kann mich aber auf ein Detail fokusieren, nur dann verlier ich den Rest komplett. (Also ähnlich wie bei Ariana, denn wenn ich das so lese dann kommt mir das ziemlich bekannt vor)

Was mir aber oft passiert ist das ich Bilder “rieche”. Also ich habe einen ganz bestimmen Geruch im Sinn wenn ich manche Bilder anschaue, zB. Desinfektionsmittel bei bestimmten Krankenhausfotos oder modriger Geruch bei Bildern von Sümpfen.

Ein total spannendes Thema, mit dem ich mich auch regelmäßig beschäftige. :)

Ich höre auch eine Stimme – aber es ist definitiv meine eigene und sie ist allgemein eher zweckgebunden und wortkarg. Beim Schreiben oder lesen liest sie mir den Text vor und ansonsten spricht sie einfach meine Gedanken aus oder führt ab und an mal innere Monologe, wenn ich mal etwas gelangweilt rumsitze. Sie spricht gar nicht wenn ich Musik oder Podcasts höre oder Serien schaue und meldet sich dann erst wieder, wenn aktive Handlung benötigt wird.

Ansonsten würde ich sagen, dass ich seit meiner Grundschulzeit weiß, dass ich ein sehr ausgeprägt visuell denkender Mensch bin. Dort konnte ich problemlos geometrische Formen aus verschiedenen Winkeln oder Landkarten sehr detailliert aufmalen. In unserer Familie haben das sehr viele Leute, einige haben auch ausgeprägte Synästhäsie. Meine Mutter sieht beispielsweise alle Buchstaben immer in den selben Farben. Das A ist Rot, das B hellblau (…). Auch Zahlen, weswegen sie sich unfassbar gut Nummernfolgen merken kann und gut rechnen kann.
Ich denke manchmal, dass ich auffällig oft Farbassoziationen zu Gerüchen und Raumwirkungen habe. Aber das kann auch Einbildung sein.

Nun aber nochmal zurück zum visuellen denken. :) Wie gesagt ist das bei mir sehr ausgeprägt. Ich kann Dinge, Szenen, Modelle oder Erlebtes in meinem Kopf projizieren oder aber halbtransparent in meine Realität spiegeln und mir dort vorstellen. Beim Zeichen hilft das enorm, da ich doch eigentlich schon auch ziemlich viele Details sehen kann und verschiedene Elemente auch zu neuen Bildern zusammenfügen kann — aber nur, solange ich mich nicht zu sehr darauf konzentriere. Fotografisch ist das Gedächtnis nämlich noch nicht immer, denke ich. Besonders bei Dingen, die ich noch nicht so oft gesehen habe (wie die Unterböden von versch. Autos, Passanten oder Haustiere von entfernten Bekannten) verschwimmen sonst die Details wieder und ich muss sie durch andere Bilder ersetzen. Bei bekannten Dingen mit nicht zu hohem Detailgrad wie Obst o. Ä. kann ich dann aber auch zoomen und das Licht wechseln.
Cool ist auch, dass ich virtuell in meinem Kopf durch Räume gehen kann. In unserer Wohnung weiß ich daher meist immer wo genau was liegt und was wir besitzen. Deswegen ist recht wichtig, dass alles wieder an die Orte zurückkommt wo es normal auch steht und dass eine gewisse Ordnung herrscht. Sonst kann ich mich nicht entspannen.

Ich konnte aber noch nie Zahlen ‘sehen’ und auch meine innere, eher zweckgebundene Stimme weigert sich diese vorzulesen oder irgendwie zu speichern. Ich habe wahrscheinlich aus diesem Grund Probleme mit dem rechnen und verstehen von einfachsten Matheformeln und Aufgaben. Auch dem kleinen 1x1. Es ist ein Wunder, dass ich die Klausur im Fachabitur bestanden habe. Das ging nur mit Hilfe von (12!) verschiedenen Textmarkern, vielen illustrierten Formeln und einer sehr schlechten Endnote. :<
Anyway. Jetzt habe ich eine Uhr mit Taschenrechner-Shortcut.
Mit Buchstaben oder Vokabeln für andere Sprachen verhält es sich leider auch so, weil ich zwar das Bild dazu speichern kann und auch wo ich sie gelesen habe… Aber die Buchstaben nicht. Geht das noch jemandem so? :D

Oh, das mit dem “auf Detail fokussieren und der Rest geht verloren” kenn ich auch, aber auch meine nicht-Detail-Kopfbilder sind sehr schwammig/unklar und verschwinden sobald ich versuche sie zu fokussieren. Fürs Malen z.B. kann ich da maximal die Atmosphäre, manchmal Lichtfall und die grobe Komposition herausziehen.

Eine Kopfstimme hab ich nur wenn ich mich aktiv drauf fokussiere mir innerlich etwas zu sagen, aber selbst dann ist es keine Stimme im klassischen Sinne sondern “tonlos”, quasi nur die Worte selbst, keine Stimme oder Tonlage oder sonstwas dazu. Beim Lesen taucht die auch nicht auf, da denke ich eher in… Bedeutungen? Auch generell sind meine Gedanken selten in Wortform und meist nur in “Bedeutungsform”.

Ich kann weder Gerüche noch Geräusche im Kopf hören oder mir vorstellen, Musik funktioniert manchmal. Was aber funktioniert ist mir… in Ermangelung eines besseren Wortes, “Atmosphären” vorstellen. Quasi unbenennbare Gefühle die durch Stimmungen in Situationen hervorgerufen werden, durch Farben, Licht, Umgebung usw.
Das ist bei mir ziemlich stark ausgeprägt, ich kann z.B. durch die Stadt laufen und mir zu jeder Person die ich sehe eine Atmosphäre vorstellen an die sie mich erinnert/in der ich sie mir gut vorstellen kann (noch einfacher nachts wenn ich durch Fenster in beleuchtete Zimmer schauen kann). Das kann mich stark beeinflussen und meine Stimmung komplett ändern, ich bin schon von einem kurzen Hundespaziergang nach Hause gekommen und hab mich völlig anders gefühlt als beim Losgehen weil ich es mit der Beschäftigung etwas übertrieben hab xD

Muss deswegen auch aufpassen mich nicht zu stark in einer Buch- oder Filmserie zu verlieren, sonst bin ich teilweise tagelang noch neben der Spur weil ich mich so in der Atmosphäre verloren hab.

Zu Zahlen, Buchstaben etc. hab ich keinerlei besondere Assoziation/Vorstellung, manche wirken zwar ein bisschen farbig oder passen besonders zu bestimmten Farben, aber das ist auch nicht konstant und weder präsent noch hilft es beim Merken :'D

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Ich denke auch mit meiner eigenen Stimme, als würde ich reden, diese kann ich mir sehr gut vorstellen und tue das auch immer unterbewusst (wie beim Schreiben auch). Wie Gehörlose denken hat mich damals auch nicht in Ruhe gelassen und habe es dann mal bei Google nachgeschaut :’) Da kam das gleiche Ergebnis raus, wie es auch Schatten beschrieben hat: in Bildern und Gebärdensprache, was ich mir wiederum schwer vorstellen kann.

Auch interessant hier zu lesen wie manche in Bildern/Formen rechnen, oder bei Bildern Gerüche im Kopf haben :3 Ich habe es anders herum: sobald ich etwas rieche, habe ich Bilder im Kopf, besonders stark, wenn eine Zusammensetzung da ist, die ich selten und nur in bestimmten Situationen gerochen habe. Ein Tag im Herbst, jeder Tag riecht anders, aber besonders habe ich da meine Waldspaziergänge aus meiner Kindheit direkt vor Augen, wie ein Flashback ganz plötzlich. Bei Herbst und Frühling habe ich das am häufigsten, Sommer und Winter so gut wie nie ^^

Mir fällt es leicht mir bildlich Dinge vorzustellen, da diese uneingeladen den ganzen Tag bei mir im Kopf vorbeischauen xD Mir Zahlen vorzustellen fällt mir schwer (also ja von 0-100 ist kein Problem) aber sobald die Zahlen länger werden oder es zwei Zahlen sind, bin ich raus… Deshalb fällt mir Kopfrechnen so schwer (wenn die zahlen nur genannt wurden), weil ich die zweite Zahl sofort vergesse und die Zahlen meistens visuell brauche.
Beim lesen von Büchern/Mangas habe ich das Problem, dass die Charaktere sofort eine bestimmte Stimme erhalten (die ich nicht bewusst zuordne). Meistens greift mein Kopf auf Synchronstimmen zurück (wie man sie aus deutschen Anime/Serien/Filme kennt). ich kann mir nur schwer andere Stimme vorstellen bzw dem Charakter im Kopf eine andere Stimme geben. Besonders stört mich das bei englischsprachigen Texten, weil ich hier ein sehr kleines Stimmenrepertoire habe und ich die deutschen Stimmen die ich kenne, nicht einfach englisch reden lassen kann. Es muss eine Stimme sein, die ich in dieser Sprache schonmal gehört habe ^^" Bilder kann ich wunderbar anpassen, ausdenken und “neues” im Kopf erschaffen, aber nicht bei Stimmen: einer deutschen Stimme eine andere Sprache sprechen lassen? Nicht möglich xD

Sehr faszinierender Thread. Ich musste tatsächlich erstmal drüber nachdenken, wie ich denke.
Also das mit der Stimme, die mit-/ vorliest, habe ich auf jeden Fall auch. Bei mir varriiert es von hauptsächlich der eigenen bis zur nahezu perfekten Replikation anderer Stimmen bei bestimmten Texten. Zum Beispiel, wenn ich ein Buch zu einem Hörbuch lese, dann ist es die Stimme des/der Vorleser*in. Ist besonders krass bei den Harry Potter-Bücher, weil wir die hoch und runter gehört haben. Da kriegt jeder Charakter seine Rufus Beck-Stimmenvarianz.

Wenn ich was schreiben will stelle ich mir den Text durchaus bildlich vor, meist sind in Kapitalschrift, manchmal bunt, aber meist schwarz oder in konturierter Schulausgangsschrift. Allerdings funktioniert das eher nur bei Satzfragmenten und hauptsächlich bei einzelnen Worten gut. Manchmal denke ich schneller, als ich schreibe und vergesse dann einen Buchstaben schriftlich auszuführen, weil ich ihn ja schon gedacht habe hust Auf jeden Fall ist es aber nützlich, wenn man Text-Scherenschnitte produzieren will. Das geht mit einzelnen Worten, ohne sie vorher aufzuzeichnen.
Manchmal purzelt aber auch alles durcheinander und dann muss ich mir das Wort mehrfach vorsagen oder gar nachschlagen, um die Buchstaben wieder zu ordnen.
Auch bei vorgelesenen Sachen oder in Gesprächen hab ich das mit dem Worte vorstellen öfter und dann passiert es sehr gerne, dass ich an so einem Wort hängen bleibe und gedanklich abdrifte.

Was das Vorstellen von Bildern (bewegt und unbewegt) angeht, das hab ich früher so intensiv betrieben, dass da regelmäßig Tagträume draus geworden sind und ich mehrfach verpasst habe, aus der Bahn auszusteigen… Zum Einschlafen hab ich das eigentlich ständig gemacht und damit dann auch mein Träumen beeinflusst. Als ich dann mit meinem Mann zusammen gekommen bin, hab ich damit aber aufgehört, weil ich es irgendwie nicht richtig fand, mich neben ihn zu legen und dann in meine Fantasiewelt abzutauchen, so mit bewegten Bildern und passenden Stimmen dazu. Mittlerweile kann ich das gar nicht mehr, weil mich immer irgendwas ablenkt.(kuschelnder Mann oder Katzitatzi)

Wenn es ans Malen oder Zeichnen geht, hab ich oft den Eindruck eines fertigen Bildes im Kopf, aber es ist eher so, als würde man aus dem Augenwinkel hinschauen. Eine wage Idee, welche Farben und Formen und ein Kompositionskonstrukt, aber wenige bis keine Details. Manchmal krieg ich es auch klarer hin, dann ist es aber skizzenhafter. Da gibt es diese Viedotechnik, bei der alles gemalt aussieht und so ein bisschen waberig (?) ist. So in etwa. Die kann ich dann dafür dann auch bewegen. Also Linien verschieben. Leider funktioniert aber die Inneres Auge-Hand-Koordination nicht so, wie es gern hätte. xD

Achso, Zahlen stell ich mir am liebsten vor. Gerade fürs “Kopfrechnen”. Ich rechne dann bildlich schriftlich xD Mathe hab ich immer geliebt, besonders Geometrie. Räumliches Denken funktioniert bei mir über lineares Konstruieren im Kopf. Ich fahr quasi die Linien ab und dann kann ich es durchaus auch im Kopf drehen, Flächen aufziehen, Farbe oder Struktur hinzufügen, aber hauptsächlich mit geometrischen Formen… Also ineinander verschachtelte Quader und so. Und einfache mechanische Bewegungen lassen sich auch ausführen.
So versuch ich mich manchmal in Gebäuden zu orientieren. Ich bau den Weg im Kopf nach, um nachvollziehen zu können, in welche Richtung die Straße liegt, wenn ich grad nicht aufstehen und aus dem Fenster gucken kann.
Ansonsten orientiere ich mich, wenn ich aktiv unterwegs bin, komplett an optischen Wegpunkten. Findet mein Mann faszinierend, weil er sich quasi einen Straßenplan in Draufsicht vorstellt.

Joar. Bin noch nicht ganz sicher, ob die Beschreibungen jetzt wirklich treffend sind, aber so ungefähr.