kakao-karten.de Forum

Kein Zeichentalent-was kann man da machen?

Also ich habe wirklich gar kein richtiges zeichentalent, würde aber trotzdem gerne Karten machen. Da wollte ich fragen gibt es denn Möglichkeiten sichd as Zeichnen zu erleichtern? Vielleicht eher nur Muster machen? Bilder abbpausen? Kohlepapier? Was könnt ihr da empfehlen?

Üben.
Keiner hier ist einfach so gut geworden, das “Talent” der meisten ist einfach nur knallhartes, jahrelanges, oft sogar Jahrzehnte langes üben, nix anderes.
Tutorials helfen, unterschiedliche Stile und Material probieren hilft auch, aber absolut nichts ersetzt simples üben.
Und ja, das sieht die ersten hunderte von Versuchen mistig aus, das ist normal. Das haben wir alle durch, es ist halt noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Am besten daher Skizzenbuch raus und los. Gerne abmalen, aufbau von Skelette und Muskeln anschauen und verstehen, tutorial zurate ziehen, herumprobieren und immer wieder einfach machen.

15 Like

Und um das viele knallharte üben zu überleben: sich den Spaß nicht nehmen lassen, auch wenn es “nicht gut” aussieht. Wenn du gerne Karten machen möchtest, dann mach einfach, es muss nicht jedes Mal ein Meisterwerk sein. =)

15 Like

“Zeichentalent” gibt es nicht. Jede*r einzelne hier mit “professionell” aussehender Galerie hat a) mit Krakeleien angefangen, und b) geübt und noch mehr geübt. Von nix kommt nix. ;)

Von daher muss ich dich leider enttäuschen: eine “magische” Abkürzung, ohne viel Arbeit an toll aussehende Bilder zu kommen, gibt es leider nicht. Ich empfehle dir, einfach regelmäßig zu zeichnen - dir zum Beispiel auch ein Skizzenbuch zuzulegen und immer dabeizuhaben - dann wird das schon! :)

13 Like

Talent ist, wie ich finde, das falsch gewählte Wort.
Natürlich gibt es Leuten, denen ist schnelleres Lernen in die Wiege gelegt worden, weswegen sie sich schnell verbessern, aber auch da steckt viel Übung hinter.
Beim Zeichnen ist dies quasi das A und O: Üben, Üben, Üben.

Dies kannst du auf vielerlei Arten machen.
Zeichne was ab, was dir gefällt. Führ ein Sketchbook wo du zb. Posen übst. Hier gibt es viele tolle Seiten, wo du auch ein Zeitlimit einstellen kannst, so kriegst du unter anderem ein Gefühl für Proportionen. Such dir deine liebste Serie, Game…oder was auch immer und zeichne dazu so viel wie du möchtest. Denn neben Übung gibt es etwas, was noch wichtiger ist: Spaß!
Wenn du Dinge zeichnest, die dir Spaß machen, dann siehst du auch ganz schnell Verbesserungen. Manchmal sind es kleine Sprünge, manchmal aber auch große und dann gibt es Zeiten, wo du vielleicht stagnierst. Aber wenn du einfach dran bleibst und dein eigenes Ding durchziehst - dann wird das! :heart: Du darfst nur nie aufgeben und solltest immer den Spaß an vorderster Stelle haben. :relaxed:

9 Like

Sieh es als Handwerk. Auch die alten Meister gingen erst in die Lehre. :blush:
Dem einen fällt es vielleicht leichter, dem anderen schwerer, aber lernen kann es doch im Grunde jeder, man muss vll seine “Spezialisierung” finden, die einem besonders liegt oder gefällt. Sei es das Material, die Technik oder der Stil.
Have fun!

9 Like

Ganz viel am Zeichnen ist Handwerktechnik und das Trainieren von Beobachten und Hand-Augen Korrodination.

Vielleicht motiviert dich ein Experiment:

Hansi hats nicht so mit Zeichnen, aber er musste dieses Experiment mitmachen. Das zeigt, was man rein durch Technikverbesserung erreichen kann. Er hat Aufgaben bekommen und musste 100 Stunden zeichnen. Danach wurde verglichen was er zuM Start gezeichnet hat und am Ende.

Find das sehr schön gemacht und motivierend genau hierfür

9 Like

Ich schließe mich allen damit an, dass es hier ums Üben, nicht um “Talent” geht.

Was ich noch bezüglich Abpausen ergänzen möchte: Generell gilt auf Übungspapier oder im Skizzenbuch: Wenn du Spaß am Abpausen hast, dann mach das gerne. Mehr Trainingseffekt wirst du mit Abzeichnen statt Abpausen haben, aber beides wird sich weiter bringen. Ist immer die Frage, was dein Ziel ist bzw. woran du Spaß hast.

Da du konkret von Karten sprichst: Bei Bildern, die du veröffentlichst solltest du mit Abpausen oder Abzeichen etwas vorsichtig sein. Sagen wir die Grundlage ist ein Foto, dass du oder Freunde gemacht haben, dann ist das völlig ok (du solltest es aber auch in der Kartenbeschreibung angeben). Wenn du ein fremdes Werk kopierst, ohne die explizite Erlaubnis zu haben und das veröffentlichst, ist das nicht ok, weil du Urheberrechte verletzt.

8 Like

Ich kann mich den anderen nur anschließen. Üben, üben, üben und nochmals üben. Den Tipp mit dem Abmalen/-zeichnen hab ich auch schon mehrfach bekommen (von meiner Ma und später auch vom Opa meines Mannes, die beide im Kunstbereich studiert haben) und es hilft ungemein, wenn man sich an etwas herantasten will. Dank meiner Ma hab ich viel Stillleben gezeichnet und hab auch viel in ihren Kunstbüchern geblättert (eher zum Bilder angucken, als zum Lesen :sweat_smile:) und da auch einiges an Anatomielehre mitgenommen. Also vielleicht auch mal in die Bibliothek gehen und da schauen.
Ansonsten kann ich noch sagen, lass dich nicht davon frustrieren, wenn du was nicht hinbekommst. Besonders einen bestimmten Stil. Probier einfach herum, bis du was gefunden hast, was dir gut liegt. Ich hab mich mit meinem mittlerweile angefreundet, aber ich stand auch 'ne laaaaange Weile mit meinen Zeichenkünsten auf Kriegsfuß und das ist noch gar nicht so lang her. :sweat_smile:
Also ausprobieren und üben und nicht aufgeben, auch wenn es zwischendurch frustrierend sein wird. Durchhalten lohnt sich!

6 Like

Und um einmal n Alternativvorschlag zu dem genannten (und grundsätzlich richtigen) Üben, Üben, Üben zu geben:
Wenn es dir explizit darum geht, dass du Kakaos gestalten möchtest, ohne schon (gegenständliches) zeichnen zu können oder es zu lernen, gibt es immer noch zig andere Sachen, die du mit Kakaos machen kannst! Du hast selbst Muster angesprochen, sowas kannst du definitiv auf Kakaos zeichnen. Du kannst auch abstrakt mit Farben malen/tropfen/pouren, oder die Karten mit Stoff, Garn, bunten Papieren, Folien, Fimo oder sonst was gestalten! Nur das Format ist vorgegeben, was du darauf machst, ist dir überlassen. Lass dich also nicht von Kakaokarten abhalten, nur weil du (noch) nicht so gut zeichnen kannst!

11 Like

Ich denke, hier gibt es für mich nicht viel hinzuzufügen. Denn um zu zeichnen musst du, nun ja, eben zeichnen. Fußballer z.b. werden auch nicht einfach so Profis, sondern trainieren auch. Als Ansporn möchte ich dir mal etwas von mir zeigen:
Die erste Karte ist von 2014 - also fast 10 Jahre her

Die zweite hier ist vom Oktober letztes Jahr für eine STA entstanden. Es kann dauern, aber dran bleiben lohnt sich

4 Like

Das Vorher-Nachher gefällt mir! :D

Natürlich kann ich das auch… Die älteste Blumenkarte in meiner Galerie (und vermutlich tatsächlich die erste, die ich je fertiggestellt habe und okay genug zum Vertauschen fand) ist diese hier, von 2007:

Meine aktuellste Blumenkarte, gerade mal ein paar Tage alt, ist diese hier:

Dazwischen liegen halt 17 Jahre, obsessives Zeichnen, und genug vernichtetes Papier für nen halben Wald, ne? Wie das halt so ist. XD “Talent” hab ich definitiv keins, bloß genug Sturheit, dranzubleiben.

11 Like

Oh ja, damals heute ist immer schön xD
Hab sogar ein direktes Remake

2012

Vs 2023

Sind halt 11 jahre, hunderte von Karten/anderer Bilder und sehr viel Verstehen dazwischen.
(auch schön, ähnliches Motiv von 2005, also einfach mal fast 19 Jahre her: Nixe mit Delfinen (Fanart von Scarla auf Animexx.de) - Animexx.de)

5 Like

Persönlich empfinde ich es mittlerweile sogar als “beleidigung” wenn sich jemand meine Bilder anschaut und sagt “Boa hast du Talent”
Ehm ne. Du redest da gerade meine Jahrelange harte Arbeit und Übung in den Dreck

Es ist wie mit allem. Willst du in etwas besser werden musst du es üben. Malen und Zeichnen ist leicht. Aber es zu meistern dauert ein ganzes Leben. Man wird auch nie an dem Punkt sein, dass man sagen könnte man hat es endlich “durchgespielt” es gibt zu viele Medien, Techniken und Stile die man ausprobieren und meistern kann.
Also Male was das Zeug hält und ganz wichtig;
Vergleiche dich niemals mit anderen sondern nur mit dir selbst. Lerne von deinen Fehlern.

(So und nun gehe ich los um mir selber diese Worte vorzulesen damit ich Mal wieder Male lol)

10 Like

Also ich denke schon, dass es sowas wie Talent gibt, aber es eher darin liegt, wie schnell man was lernt oder ob man zum Beispiel von sich aus einen Blick für Komposition hat oder sich das erarbeiten muss, aaaaaber selbst dann kann man sich nicht drauf ausruhen. Es bringt einen halt nur auch soweit und der Rest ist kontinuierliches Wiederholen.
Ich hab leider bisher keinen Redraw einer meiner Karten gemacht. o.O
Aaaber Prayer hat Recht. Es ginge natürlich auch ohne Malen oder Zeichnen. Collagen oder Scherenschnitte, Stickkarten, Diese Wachskarten (vergessen, wie es heißt), Linolschnitt, Patchwork… Irgendwer hat letztens essbare Kakaokarten hochgeladen. Tob dich aus. Kalligraphie oder Faltarbeiten, Schüttelkarten. Vielleicht was aus Keramik oder 3D-gedruckt.
Ein Kakaokarten-Herbarium mit gepressten Pflanzen

Edit: Nochmal zum Thema Talent: Natürlich spielt auch sowas wie die vorhandene Feinmotorik eine Rolle, aber auch das lässt sich durchaus trainieren, auch wenn andere mit exzellenter Feinmotorik einen Vorteil haben

3 Like

Das mit den Vergleichen find ich auch gut^^

Das ist ein Bild vom Februar 2009:

2014 hatte ich mich kaum verbessert:
Was sind diese Augen xD Und mit Bäumen hatte ich damals schon Schwierigkeiten.

Und hier sind zwei aktuelle Bilder:
#1327 Sonnenvogel #1314 Eiskatze

Damals habe ich wirklich sehr viel gemalt und habe ich auch Beleidigungen zu meinen Bildern kassiert und wurde auch gefragt, warum ich denn fast jeden Tag gemalt habe und welches Ziel ich verfolge. Die einfache Antwort war, dass ich Spaß am Zeichnen hatte und das ist die Motivation, die mich dazu gebracht hat, weiter beim Hobby zu bleiben! Ich hatte aber auch richtige Kritik/Verbesserungsvorschläge zu meinen Bildern bekommen und das hat mir auch geholfen. Damals habe ich nie Schatten oder richtige Hintergründe gemalt und die Bilder extrem schnell gemalt. Zudem hatten meine Tiere alle Menschen Augen! xD Ich musste mir hart antrainieren, die Linearts langsamer und koordinierter zu ziehen, damit auch mein Stil an sich ordentlicher wird.

3 Like

Geht mir auch so.
Führt dann regelmäßig zu streit weil die Leute nicht einsehen warum, selbst wenn man es ihnen erklärt. Ich arbeite schon mein ganzes Leben an dem Mist und die stellen es einfach so dar, als hätte ich alles was ich kann einfach so durch Magie bekommen.
Und dann kommt meistens, ja ich hab auch schon irgendwann in meinem Leben ein einziges Mal versucht zu üben und kann es immer noch nicht, also hat es nicht mit Übung zu tun sondern mit Talent.
Ja danke :expressionless:.

Trotzdem widerspreche ich der Aussage die hier im thread paar mal kam, dass es Talent nicht gibt, oder dass es egal ist.

Es gibt definitiv Talent und Talent macht es so viel einfacher. Dinge die ich tausend mal üben muss, bis sie so la la sitzen, muss jemand mit Talent vielleicht hundert mal üben. Aber er muss es trotzdem üben, er kann es nicht einfach so. Jeder muss üben. Jeder muss viel üben.
Nur für manche geht das üben einfach und alles flutscht irgendwie und manche müssen sich mehr anstrengen um das gleiche Ergebnis zu erreichen.

Ich hatte Talent fürs bogenschießen, ich hab so viel weniger trainiert als die anderen und war trotzdem gut, wahrscheinlich besser als die meisten anderen die mehr trainiert haben, aber trotzdem war ich 2 mal in der Woche im Training. Immer. Von nix kommt nix.
Beim zeichnen hatte ich leider kein Talent. Mir fällt alles immer unglaublich schwer und Frage mich warum es nicht einfach irgenwann einfacher wird. Trotzdem habe ich zeichnen gelernt, und wahrscheinlich gut genug dass mir jeder abspricht, das nur mit Übung und ganz ohne talent gelernt zu haben weil “das kann ja gar nicht sein”

Anyway. Da „üb halt einfach so viel Du kannst“ nicht unbedingt immer hilfreich ist, noch ein paar Worte zu „WIE“ man üben kann.

Erstmal überleg dir, was du zeichnen willst. Und ob du schnell eine Verbesserung sehen willst oder ob du schnell gelangweilt bist, wenn du immer das gleiche zeichnest.

Die schnellste Verbesserung bekommst du wenn du dir eine Sache (am besten eben das, was du am allerliebsten zeichnen willst, weil soll ja auch Spaß machen und motivieren) aussuchst und ganz gezielt nur diese eine Sache übst. Am besten mit Referenzen. Bevor man Dinge aus dem Kopf zeichnen kann, muss man erst lernen wie sie aussehen, damit sie in den Kopf überhaupt erst reinkommen und das lernt man durch Abzeichen (nicht abpausen, weil beim abpausen musst du nicht mitdenken, was du tust)

Wenn du das machst, wirst du relativ schnell relativ viel Verbesserung sehen, aber wirst dann erstmal nur diese eine Sache zeichnen können, die dann aber dafür vermutlich relativ gut.
Das ist aber nicht schlimm, weil eine zweite Sache kannst du ja dazu nehmen, wenn die eine sitzt. Niemand wird wahrscheinlich für den Rest seines Lebens nur eine Sache zeichnen wollen, aber alles gleichzeitig zu lernen, kann überfordernd sein.

Wenn genau das dich aber langweilt und du dann sagst, ja das ist so langweilig, dass ich lieber hinschmeiße und gar nicht übe, dann such dir verschiedene Dinge, die unterschiedlich sind.
Das Ergebnis wird sein, dass du mehr Dinge zeichnen können wirst, aber alle erstmal nur so Mittelgut.

Letzten Endes geht es nicht drum, zu entscheiden, welche Herangehensweise besser ist, sondern welche DICH persönlich motiviert dran zu bleiben, weil das ist der Punkt der wichtig ist, du musst dran bleiben und das geht nur, wenn das was du tust, dich motiviert, weiter zu machen.

Gleiches Spiel beim Thema „wie“ zeichnest du die Dinge die du lernen willst. Willst du jedes Mal gleich ein komplettes Bild mit Farben, Hintergrund und allem drum und dran haben, damit das Ergebnis schön und vollständig ist oder willst du vielleicht erstmal nur mit Bleistift zeichnen, dass du dich zu 100% auf die Form von Dingen konzentrieren kannst, ohne dich mit so ätzendes Dingen die Farben zu beschäftigen (Farben sind so schwer, nach 30 Jahren malübung, sind Farben immer noch das was mir am allermeisten Probleme macht und das wird sich wohl auch nie ändern)

Hier wieder das gleiche wie oben. Erstmal nur die Formen zu üben wird dir schneller Erfolge bringen, Dinge richtig zu zeichnen mit der richtigen Anatomie oder was auch immer du zeichnen willst, wenn dich aber schwarz weiße Bilder zu Tode langweilen, dann bringt der Weg nichts, dann mach lieber alles komplett bunt und nimm in Kauf, dass der Prozess länger dauern wird, bis alles sitzt.

Wenn du dich dann mit den Farben oder so beschäftigen willst, kannst du beispielsweise einfache Formen zeichnen (ich hab im Februar einen Monat lang nur Obst gezeichnet. Jeden Tag ein einzelnes, ohne Hintergrund, beispielsweise einen einzelnen Apfel. Der ist rund, da kann man nicht viel falsch machen und ich kann mich NUR auf die Farbe konzentrieren ohne mir sorgen zu machen, dass ich irgendwelche Anatomie verbocke).
Oder wenn du an dem Punkt angekommen bist, macht auch abpausen Sinn. Hier gehts nicht mehr drum zu lernen wie man perfekte Anatomie zeichnet (falls man Anatomie zeichnen will), sondern schnell und unkompliziert einfach eine Grundlage zu haben, die man dann einfach anmalen kann, ohne sich um das ganze drumrum Gedanken machen zu müssen. Du wirst vom Anatomie Pausen keinen Lerneffekt haben, aber wenn du nur isoliert Farben anmalen üben willst, willst du in dem Moment den Anatomie Lerneffekt vielleicht auch gar nicht haben, weil das nicht dein aktuelles Lernthema ist.

Anyway. Lange Rede kurzer Sinn. Für die Frage „wie übe ich am besten“ überlege dir ob es dich motiviert Themen isoliert zu üben oder eher nicht so. Wenn ja, dann überlege dir wie du am besten und einfachsten und bequemsten Themen so isolieren kannst, dass du sie gut üben kannst.

Wenn dir das zu langweilig klingt, dann male einfach was auch immer du grade Lust hast und hab Spaß dran, egal wie gut oder schlecht das Ergebnis ist. Es wird besser werden.

Edit: Da ich mich grade selber für Themen isoliert üben entschieden hab, ein paar Beispiele.
Im Spoiler, weil es echt schon viel zu lang ist

Zusammenfassung

Im Februar hab ich wie gesagt, einfache Obste gemalt. Mit Timer auf exakt 15 min. Nicht mehr, der Timer ist aber nicht unbedingt wichtig. Das hab ich aus anderen Gründen gemacht. Bei mir weil ich wusste, 15 min Zeit kann ich jeden Tag unterbringen, mehr nicht zwangsweise und wenn ich weiß, ich bin in 15 min fertig, kann ich mich eher dazu zwingen zu malen, weil es dauert ja nicht lang.
Mein Ziel war ursprünglich auch gar nicht irgendwas zu üben, sondern regelmäßig zu zeichnen (jeden Tag!) und da ich ne faule Socke bin, die keinen Bock hat zu zeichnen, brauchte es dafür ein paar… Tricks xD

Da ich Ende Februar Obst beim besten Willen nicht mehr sehen konnte, hab ich im März Posen geübt. Völlig anderes Thema und im Gegensatz zum Obst, absolut unbunt, nicht ausgearbeitet, nicht schattiert, gar nichts. Das ziel war nur jeden Tag eine Seite Posen.

Du wirst in meiner beispielsweise sehen, dass meine Menschen keine Gesichter, keine Hände und Füße, in der Regel keine Klamotten (und wenn dann nicht detailliert ausgearbeitet mit klamottenfalten usw) Wenig Schatten die Muskulatur und co. Definieren usw haben.
Weil alle diese Dinge so komplex sind, dass sie ein komplett eigenes lernthema füllen können. Aber das war mir egal, weil in dem Moment ging es mir nicht um die Hände. Hände übe ich vermutlich im mai. Gesichter irgendwann. Ist noch nicht geplant. Und die Zeit die ich mich damit aufgehalten hätte, Hände zu zeichnen, hätte ich nicht nutzen können, MEHR Posen zu zeichnen und dann hatte ich vermutlich nur einen Mensch pro Tag geschafft anstatt 5-6 im Schnitt.

Da ich nach einem Monat Menschen keine Lust mehr hatte, direkt mit den Händen und mehr Menschen weiter zu machen (wie gesagt, es geht auch drum, Motivation zu erhalten) suche ich mir im April jeden Tag ein Tier (jeden Tag ein anderes, Abwechslung schadet nicht) und zeichne eine Seite im Skizzenbuch mit diesem einen Tier. Damit hab ich es oft genug gezeichnet, damit irgendein Lerneffekt da ist, aber es ist nicht so langweilig wie einwn Monat jeden Tag das gleiche zu malen, wie die Menschen im März xD

Auch hier sind die Tiere wenig schattiert und detailliert, weil dann schaffe ich mehr davon insgesamt. Wobei tbf im März hab ich ne halbe Stunde pro Seite gebraucht, für die Tiere eher zwei. Das hab ich vielleicht ein bisschen übertrieben und werde ich vermutlich nicht den ganzen April durchhalten, da muss ich eine Lösung finden

19 Like

Ich hab vor zwei Jahren einen Artikel (Gibt es Talent? Zeichnen lernen kann nicht jeder?) darüber geschrieben, der meine Ansicht dazu gut beschreibt.

@Eller hat es cool ausgedrückt mit dem Wort “stur”. Ich bin beim Zeichnen richtig ungeduldig, v. a. wenn was nicht sofort klappt. Ich fang an und hab nach ein paar Sekunden schon keine Lust mehr. Aber ich bin auch stur und akzeptiere nicht, dass was nicht klappt. Also mach ich Dinge trotzdem, solang bis es mir passt.

Vielleicht definieren viele den Begriff Talent falsch und denken, das bekommt man einfach so. Was heißt denn Talent? Etwas können oder schneller lernen, ohne viel dafür zu tun? Nein, ich denke, Talent existiert nicht auf diese Art, das erhält man nicht geschenkt, sondern man baut es sich auf. Künstler, die schneller als andere lernen, tun das meiner Ansicht nach, weil sie den Lernprozess davor bereits durchlaufen haben. Wer in einem vorherigen Leben lange gezeichnet hat, tut sich im aktuellen Körper eben leichter. Farben mischen z.B. ist für mich wie atmen. Anatomie hingegen hab ich bisher in keinem Leben richtig gelernt, das fällt mir schwerer. Hinter jedem magisch erscheinenden Talent steckt Arbeit, unabhängig davon, wann man diese erbracht hat. Eine machbare Möglichkeit, ohne Arbeit was zu erreichen, wär wohl sich vom Geist eines toten Künstlers übernehmen zu lassen. Aber dann ist das nicht mehr das eigene Können. Die Alternative ist jahrelanges Üben. Oder wenigstens so lang, bis man mit sich selbst zufrieden ist.

Also was kann man machen? Drei Dinge:

1) Grund rausfinden

Das Warum. Wenn man Spaß dran hat, perfekt. Aber ohne Spaß am Malen, braucht man eine Motivation, die so stark ist, dass man nicht aufgibt. Denn der Weg ist lang.

Hab z.B. in den letzten Tagen 200 Posen gemalt. Nicht weil ich Lust drauf hatte, sondern um besser zu werden. Für meine Geschichte. Es geht immer um die. Sie ist mein Grund. Ein Grund, der mich motiviert, was zu lernen. Wenn einem Zeichnen Spaß macht, dann zeichnet man sowieso und wird automatisch besser. Man denkt da nicht drüber nach, ob man Talent hat oder nicht, man tut es einfach. Wenn es einem aber nicht Spaß macht, braucht man einen anderen guten Grund, denn sonst bleibt man nicht so lang dabei, bis man seine eigenen Bilder gut findet.

Du willst Karten machen, dann frag dich: Warum? Was ist dein Grund dafür? Und ist er stark genug, um dich zu motivieren, das Wollen in ein Tun umzuwandeln?

2) Grundlagen lernen

Wie funktioniert unterschiedliche Perspektive, Lichtquellenbestimmung mit Schattenwurf, Farbtheorie, Anatomie. Bildkomposition, Bewegung im Raum.

Lerne, wie man Menschen und/oder Orte von Grund auf konstruiert, auch ohne Vorlage. Kannst du das, dann kannst du alles malen, völlig unabhängig vom Thema.

Wenn man neues schaffen will, gibt es hier keine Abkürzung. Diese Dinge muss man dann wissen. Wer nur Vorhandenes darstellen will, kann diesen Schritt weglassen und direkt zu 3) springen.

3) Üben

Üben. Viel üben. Sehr viel üben. Und dann noch sehr viel mehr üben. Dinge nachmalen, abzeichnen, neues erfinden, skizzieren, rumkrizzeln, erworbenes Wissen so oft wie möglich anwenden. Immer und immer und immer und immer wieder.

Zum Thema Bilder abpausen: Ich habs lange Zeit abgelehnt. Mittlerweile finde ich es v. a. für Anfänger gut. Natürlich nicht für Karten, sondern zum Üben, als Zeug, das man danach wegwirft. Das ist nichts, was man irgendwie anderen geben könnte, weil es fremdes Eigentum ist. Aber hätte ich das am Anfang gemacht, hätte ich mir Lernzeit erspart. Den Verstand ausschalten und Linien nachfahren ist dabei weniger sinnvoll. Man sollte zu 100 % seinen Fokus drauf richten und sich den Aufbau dessen, was man da abpaust, verinnerlichen. Dadurch merkt sich das Gehirn z.B. die Proportionen besser, lernt genauer hinzusehen und wie groß welche Teile eines Menschen oder von was auch immer sind, wie stark perspektivische Verkürzung tatsächlich verschiedene Bereiche verzerrt, usw.

Das meiste bringt es aber, oben erwähnte Grundlagen zu beherrschen und zu üben. Sobald man weiß, wie man etwas komplett von 0 an konstruieren kann und auch in der Lage ist, dieses Wissen tatsächlich anzuwenden, braucht man keine Vorlagen mehr.

Kommt natürlich auf das eigene Ziel an: Will man existierende Dinge hübsch abbilden oder komplett neue Wesen und Welten erschaffen. Oder vielleicht auch nur ein Thema/Ding gut darstellen können. Letzteres geht recht schnell. Male 500 Klobrillen und du wirst eher Klobrillenexperte als jemand, der auch Spülungen oder Waschbecken malen können will.

3 Like

Hmmmm ja.
Also ich stimme zu beim Thema, viele definieren es falsch. Bzw was tatsächlich passiert ist, dass die Leute Talent mit Können oder Fähigkeit gleichsetzen.

Und die ganzen Leute die behaupten sie haben kein Talent, haben letzten Endes eigentlich kein Können und das ist letzten Endes das, worum es eigentlich geht und das was sie WIRKLICH brauchen.

Aber für mich ist Talent tatsächlich genau das, was man „einfach so bekommt“. Ich denke Talent hat man, oder hat man nicht. Talent kann man nicht lernen.
Was man lernt sind die Fähigkeiten und die muss man sich natürlich mühsam aufbauen.
Und der Knackpunkt ist eben, dass nicht das Talent das wichtige ist, sondern eben die Fähigkeiten. Und die schließen nicht nur das zeichnen an sich ein, sondern auch ganz ganz ganz viel theoretisches Wissen. Und spätestens beim Thema theoretisches Wissen ist es wahrscheinlich jedem klar, dass man das nicht „einfach so“ hat. wissen bekommt man IMMER nur indem man Dinge lernt, das hat man nie einfach so.

Aber ja, zurück zum Ausgangspunkt, ich denke viele Anfänger oder nichtzeichner fokussieren sich viel zu sehr auf Talent und letzten Endes sollten sie nicht sagen, dass sie kein Talent haben, sondern dass sie keine Zeichenskills haben.
Womit sich dann die Fragen was man macht wenn man kein „Talent“ hat wahrscheinlich selber beantworten würde.

1 Like

Ich glaube, das ist ein Thema, bei dem es schwierig wird, sich auf was zu einigen, weil einfach zu viele verschiedene Ansichten existieren, ob nun ja oder nein, und wenn ja, was genau es ist.
Eigentlich ging es @Karaman auch eher darum, was man stattdessen machen kann? Und da kamen ja auch schon ein paar Vorschläge.
Prayer hat hier einiges genannt und da stehen auch noch ein paar Möglichkeiten. Ansonsten ist nur das Format bindend, wie Prayer schon sagte. Aber ob du das nun bezeichnest oder die Locherabschnittkonfetti von buntem Papier draufklebst, ist völlig dir überlassen. Hauptsache, du hast Spaß :D
Oh, So als kleiner Tipp noch: Es wäre sinnvoll, wenn die Karte am Ende in so eine Hülle für Sammelkarten passt. Die meisten horten ihre Karten nämlich in Ordnern, also sollte sie nicht zu dick werden.
Noch andere Techniken (ich weiss ja nicht, was du sonst so für Fähigkeiten/Möglichkeiten hast) 3D-Drucker/Lasercutter/Schneidplotter&Co können zu deinen besten Freunden werden. Encaustic oder Stempel oder so gehen auch. Strasssteine oder andere Applikationen fallen mir noch ein (da sollte man dann aber aufpassen, dass sie nicht zu hoch rausstehen oder zu spitz/scharfkantig sind, weil die sonst in einem Sammelordner andere Karten beschädigen könnten, wenn du gern tauschen willst).

1 Like